„Old Man River“, „Vater aller Ströme“ – Von Mark Twain gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Büchern wie „Leben auf dem Mississippi“ und vor allem „Tom Sawyer“ in schillernden Farben und Stimmungen beschrieben, ist er mittlerweile zu einer Legende geworden. Der Mississippi, mit 3.780 Kilometern der längste Strom Nordamerikas, ist ein Fluss der Superlative. Wie ein riesigees Spinnenetz überzieht das Einzugsgebiet des Mississippi/Missouri zwei Drittel der USA. 3.221.183 Quadratkilometer groß ist dieses Spinnennetz insgesamt, der Mississippi liegt damit an dritter Stelle weltweit.
100.000 Zuflüsse aus 31 US-Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen speisen ihn, darunter mit Missouri, Red River, Ohio und Arkansas vier gewaltige Flüsse, die einen großen Teil seiner Wassermassen liefern. Mehr als 17.500 Kubikmeter Wasser transportiert der Mississippi jede Sekunde in den Golf von Mexiko. Eine vorstellbare große Menge. Doppelt so viel beispielsweise wie die Wolga ins Kaspische Meer abgibt oder das achtfache der Menge die der Rheins in die Nordsee transportiert.
Reich an Nährstoffen und Schlamm ist das Wasser des Stroms, der entlang seiner Route zahllose Großstädte und Megacities berührt oder durchquert. Minneapolis und St. Paul in Minnesota, St. Louis in Missouri, Memphis in Tennessee und Baton Rouge in Louisiana sind nur die wichtigsten Stationen des Missisippi, bevor er sich südlich von New Orleans in einem gewaltigen Delta in den Golf von Mexiko ergiesst. 200 Millionen Tonnen an Sedimenten transportiert der „Old Man River“ jährlich bis zur Mündung. Der Deltabereich schiebt sich deshalb stetig und schnell immer weiter in das offene Meer vor.
Stand: 20.11.2000