Das Klima der Jurazeit war viel wärmer und feuchter als heute, denn dieser Abschnitt der Erdgeschichte repräsentiert die Frühphase einer sogenannten „Greenhouse-Ära“ (wegen des feuchtwarmen Klimas: Greenhouse heißt Treibhaus). Im Jura gab es keine vereisten Polkappen, und das Klima war bis in die mittleren Breiten tropisch-subtropisch mit einem sehr ausgeprägten Megamonsun.
Am Ende des Jura wurde es wieder etwas kälter und trockener, die Windsysteme stellten sich von überwiegend longitudinalen (Nord-Süd) auf fast ausschließlich meridionale (West-Ost) Richtungen um. Damals etablierten sich die auch heute noch dominierenden Westwind-Jetstreams der Nordhalbkugel.
Ab dem Oberjura lassen sich auch schärfere klimatische Gegensätze zwischen tropisch-subtropischen und nördlicheren (borealen) Klimaten mit der entsprechenden Tier- und Pflanzenwelt beobachten.
An der Erforschung dieser spätjurassischen Klimaphänomene beteiligt sich eine Arbeitsgruppe von Paläontologen der FU Berlin. Sie konnten zu diesem interessanten Zeitabschnitt mit seiner kompletten Klima- und Windsystemumstellung schon zahlreiche wichtige Beiträge leisten, die nebenbei auch das Verständnis der Verbreitung bestimmter Gruppen heutiger Süßwasserorganismen auf den Kontinenten der Nordhalbkugel erleichtern und Argumente für umstrittene Ideen zur Kontinentalverschiebung (Geschichte der Iberischen Platte) lieferten.
Auch die mit einer Abnahme der Treibhausgase verbundene Klimabkühlung ganz am Ende des Jura konnten sie sowohl für Nordamerika als auch für Europa nachweisen.
Stand: 14.06.2002