Als im Sommer 2001 das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) seinen dritten Bericht zur Lage des Weltklimas abgab, war ihm die Aufmerksamkeit der Medien – und der Skeptiker – sicher. Das internationale Gremium gilt als der Expertenrat in Klimafragen schlechthin. Seine Berichte und Studien geben die entscheidenden Impulse und Empfehlungen für die internationale und nationale Klimapolitik.
Und diese gehen in den letzten Jahren in der Regel alle in eine Richtung: Sie konstatieren, dass es wärmer wird auf der Erde, dass der Mensch durch seine Emissionen von Treibhausgasen höchstwahrscheinlich eine entscheidende Rolle dabei spielt und dass Klimaschutzmaßnhamen dringend nötig sind, um eine weitere Erwärmung zu verhindern. Und genau dieses reicht bereits, um sie in den Augen vieler Klimaskeptiker zu „Panikmachern“ und „Klimaverschwörern“ zu machen. Für die meisten Klimaforscher dagegen sind sie nicht nur eine anerkannte und qualifizierte Instanz, sondern auch ein wichtiges Bindeglied zwischen Forschung und Politik. Doch was genau ist dieses Gremium? Wer gehört ihm an und was tut es?
Das IPCC wurde 1989 von der Meteorologischen Weltorganisation (WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) ins Leben gerufen. Ausgehend von der Erkenntnis, dass ein potentieller Klimawandel erhebliche globale wirtschaftliche und politische Folgen nach sich ziehen könnte, sollte dieses Gremium alle wissenschaftliche, technische und sozio-ökonomische Information sammeln und auswerten, die für die Einschätzung des Risikos nötig sei.
Aktiv für das IPCC tätig sind mehrere hundert bis 2.500 renommierte Klimaforscher weltweit. Sie führen dabei im Auftrag des IPCC keine zusätzlichen Forschungen durch oder überwachen klimatische Parameter, sondern werten in erster Linie die in der wissenschaftlichen Fachpresse erscheinenden Veröffentlichungen aus.
Die im Abstand von einigen Jahren veröffentlichten „Assessment Reports“ des IPCC fassen die neuesten Erkenntnisse und Prognosen zum Klimawandel zusammen und diskutieren dabei durchaus auch abweichende Modelle und Studien. Sie geben nicht nur den jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft wieder, sondern sind gleichzeitig auch eine Art Trendbarometer in Sachen Klimaforschung. Doch trotz aller geballten Sachkompetenz sind sich die IPCC-Vertreter ihrer Grenzen durchaus bewusst: Im jüngsten IPCC-Bericht ist ein ganzes Kapitel nur der Diskussion der Unsicherheiten und möglichen Fehlerquellen in den Klimamodellen gewidmet und Passagen dazu finden sich im gesamten rund tausendseitigen Werk.
Ungeachtet solcher Einschränkungen kommen die „Klimaweisen“ letztendlich jedoch zu einem eindeutigen Fazit: „Es gibt neue und stärkere Belege, dass die beobachtete Erwärmung der letzten 50 Jahre zum Großteil auf menschliche Aktivität zurückzuführen ist.“
Stand: 20.04.2002