Temperaturen von über 30 Grad, kaum Regen und seit Monaten ständig Sonne – gefühlt herrscht hierzulande seit Monaten Dauersommer. Wer kann, flüchtet sich ans Meer oder an den Badesee, alle anderen müssen so gut es geht mit den tropischen Bedingungen klarkommen. Aber ist das deswegen schon ein Jahrhundertsommer?
Tatsächlich hat dieser Sommer bereits einige Rekorde gerissen: Im April und Mai erreichten die Monatstemperaturen für Deutschland neue Rekorde, wie der Deutsche Wetterdienst berichtet. Auch der Juli war heißer und sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Nach Abgaben des DWD war der Juli 2018 mit einem Monatsmittel von 20,2 Grad nach 2006, 1994, 1983 und 2010 der fünftwärmste Juli seit Beginn der Messungen. Mit einer Sonnenscheindauer von 305 Tage ist dieser Juli sogar der zweitsonnigste.
Extreme Trockenheit
Noch drastischer fällt die Bilanz beim Niederschlag aus: Schon seit Mai hat es viel zu wenig geregnet. Auf Satellitenbildern erscheint inzwischen selbst das normalerweise ganzjährig grüne Mittel- und Nordeuropa bräunlich verfärbt. Und auch im Alltag sind die Anzeichen für die Dürre kaum zu übersehen: Viele Bäume haben schon jetzt angefangen, ihr Laub abzuwerfen, viele Wiesen sind vertrocknet und der Wasserstand in Flüssen und Seen sinkt.
Besonders schwer trifft dies die Bauern: Vor allem im Norden und Osten Deutschlands müssen sie beim Getreide mit bis zu 40 Prozent Ernteeinbußen leben, auch bei Mais und Raps drohen Missernten. Ähnlich schlecht sieht es bei den Kartoffeln aus, weil viele Knollen wegen der Dürre zu klein geblieben sind. Eng wird es zudem für Landwirte, die Futter für Rinder und andere Pflanzenfresser brauchen: Wegen der Trockenheit ist kaum Gras auf Weiden und Grünfutterflächen nachgewachsen. „Die aktuellen Futterreserven drohen knapp zu werden, da der zweite und dritte Schnitt bei Grünland teilweise ausfiel“, sagt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV).