Das Great Barrier Reef erstreckt sich über eine Länge von rund 2.000 Kilometern vor der Nordostküste Australiens, genau genommen vor der Küste des Bundesstaates Queensland. Es reicht von der Mündung des Fly River (Papua Neuguinea) bis ungefähr zum Wendekreis des Steinbocks bei Rockhampton und dem Swain’s Reef östlich von Gladstone. Mit einer Größe von 350.000 Quadratkilometern ist es das größte Riff der Welt und wird deshalb auch nicht ohne Grund häufig als das achte Weltwunder bezeichnet.
Entdeckt wurde das Great Barrier Reef von dem Franzosen Louis Antoine de Bougainville. Er machte auf seiner Südsee-Expedition – von 1766 bis 1769 – als erster Bekanntschaft mit dem bis dahin unbekannten und für Seefahrer gefährlichen Riff. Um 1770 lernte auch James Cook die Tücken der Great Barrier Reef kennen. Sein Segelschiff – die Endeavour – saß auf einem Riff fest und kam erst frei, nachdem er Kanonen, Ballast und überflüssigen Proviant über Bord werfen ließ.
Den Namen „Great Barrier Reef“ erhielt das Korallenriff von Matthew Flinders, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Gewässer vor der Küste von Queensland kartierte. Gleichzeitig war er auf der Suche nach einer Passage durch das Riff und das Great Barrier Reef stellte für ihn eine schlichtweg nicht zu überwindende Barriere dar. Flinders war auch der erste, der den Namen Australien benutzte – vorher war das Land lediglich unter dem Namen Terra Australis Incognita bekannt.
Einer der ersten, der die geologischen Verhältnisse von Korallenriffen wissenschaftlich untersuchte, war Charles Darwin. Seine Theorie über ihre Entstehung ist heute noch allgemein anerkannt.
Stand: 26.10.2001