Der Blitzableiter ist nicht die einzige Erfindung Benjamin Franklins. Im Laufe seines Lebens tüftelt er an unzähligen Gerätschaften, Werkzeugen oder Verfahren. Einige davon erfindet er ganz neu, andere optimiert er und entwickelt sie weiter.
Doch so geschäftstüchtig Franklin auch sonst ist, keine seiner vielen Erfindungen lässt er sich patentieren. Denn seiner Meinung nach sollen sie dem Gemeinwohl dienen und daher auch frei für alle verfügbar sein: „So wie wir selbst große Vorteile aus den Erfindungen anderer ziehen, sollten wir glücklich für die Chance sein, anderen durch unsere Erfindungen zu dienen – und das sollten wir frei und großzügig tun“, schreibt er in einem Artikel.

Schwimmflossen, Zweistärkenbrille und ein Urinkatheter
Schon als elfjähriger Junge erfindet Benjamin Franklin Vorläufer der Schwimmflossen: Um schneller voranzukommen, sägt er sich zwei ovale Brettchen zurecht, die er beim Schwimmen in den Händen hielt. „Ich drückte die Kanten der Bretter vorwärts und schob das Wasser beim Zurückziehen mit ihrer flachen Seite weg“, berichtet er in einem Essay, den er als Jugendlicher schreibt. „Ich erinnere mich, dass ich mithilfe dieser Paletten schneller schwamm, aber sie ermüdeten meine Handgelenke.“
Deutlich alltagstauglicher ist eine Erfindung, die Franklin in späteren Jahren macht: Weil seine Augen nachlassen und er sowohl kurzsichtig als auch altersweitsichtig wird, muss er ständig die Brille wechseln. Um sich diese lästige Tauscherei zu ersparen, schneidet er kurzerhand die Gläser beider Brillen in der Mitte durch und kombiniert sie zu Zweistärkengläsern – oben für die Fernsicht und unten fürs Lesen.