Von den Milliarden Tier- und Pflanzenarten, die einmal auf der Erde gelebt haben, hat kaum eine die gesamte Erdgeschichte hindurch überlebt. 99,9 Prozent aller jemals entwickelten Arten sind ausgestorben, viele eher sang und klanglos, andere in großen katastrophalen Sterbewellen, die nicht nur eine Art, sondern gleich Tausende auslöschten.
Im Gegensatz zum fortwährenden, schleichenden Aussterben von Einzelarten, dem „Hintergrundrauschen“ der Evolution, reißen große Massenaussterben gewaltige Lücken in die Tier- und Pflanzenwelt der Erde. Bis heute sind mindestens fünf solcher Massenaussterben bekannt. Diese Ereignisse vernichteten innerhalb von – geologisch gesehen – kurzer Zeit unzählige Arten weltweit.
Das bisher katastrophalste Aussterben der Erdgeschichte ereignete sich im Perm, vor rund 250 Millionen Jahren. 96 Prozent aller Meeresbewohner und mehr als drei Viertel aller landlebenden Wirbeltiere fielen ihm zum Opfer, ganze Ökosysteme brachen zusammen.
Wenn Großgruppen samt ihren Nischen verschwinden…
Massenaussterben vernichten jedoch nicht nur viele einzelne Arten, sondern löschen oft auch gleich ganze Großgruppen des Tier- oder Pflanzenreichs komplett aus. Als die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ausstarben, gingen mit ihnen zwei ganze Ordnungen mit allen ihren Familien, Gattungen und Arten zugrunde – ohne Ausnahme, ohne Überlebende.