Moderne Dieselmotoren können zwar pflanzliches Öl direkt als Treibstoff verbrennen, wie bereits Rudolf Diesel demonstriert hat. Praktisch ist dies jedoch nicht unbedingt: Das Öl verbrennt relativ unsauber und Rückstände schädigen langfristig den Motor.
Methanol statt Glycerin
Für modernen Biodiesel ist darum die sogenannte Umesterung nötig: Ein typisches Fett-Molekül im Pflanzenöl besteht aus drei Fettsäuren mit langen Kohlenstoffketten, die an die drei Alkohol-Gruppen eines Glycerinmoleküls gebunden sind. Dieses Glycerin lässt sich auf chemischem Wege leicht durch einen anderen Alkohol ersetzen – beim Biodiesel geschieht dies durch Methanol. So entstehen aus den einzelnen Fettsäuren sogenannte Fettsäure-Methylester, die den eigentlichen Biodiesel bilden. Diese Moleküle ähneln den langkettigen Kohlenwasserstoffen im Erdöl.
Der so erhaltene Biodiesel funktioniert problemlos als Treibstoff in Dieselmotoren. Reiner Biodiesel kommt in Deutschland jedoch kaum noch zum Einsatz. Im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie gilt aber eine gesetzliche Pflicht, den herkömmlichen Mineralöldiesel mit sieben Prozent Biodiesel zu mischen. Dies soll fossilen Kraftstoff sparen und so die gesamten CO2-Emissionen senken.
Bioalkohol aus Zuckerpflanzen
Ähnlich gemischt wird der zweite wichtige Biokraftstoff in Deutschland: E10, eine Alternative zum normalen Ottokraftstoff. Dabei handelt es sich um keinen pflanzlichen Treibstoff wie beim reinen Biodiesel. Stattdessen spart man Benzin ein, indem man den Kraftstoff mit Alkohol streckt.