In Europa:
Humane granulozytäre Ehrlichiose (HGE)
Überträger/Verbreitung: Zecken (Ixodes- Arten);
Erreger: Ehrlichia sp. (intrazellulär lebendes Bakterium)
Verlauf: Grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopf- und Muskel- schmerzen, in schweren Fällen Blutarmut und neurologische Schäden wie Meningitis. In 5 Prozent der Fälle tödlicher Verlauf.
Behandlung/Prophylaxe: Einige Antibiotika, nicht aber Penicillin
Babesiose
Überträger/Verbreitung:Zecken (in Europa Ixodes-Arten), selten durch Bluttransfusionen; Europa, USA, Nordafrika
Erreger: In Europa Babesia divergens (Protozoen ähnlich den Malaria-Erregern)
Verlauf: Malariaähnlich mit wiederkehrenden Fieberschüben, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwäche, in schweren Fällen Blutarmut, Nierenversagen und Milzveränderungen.
Behandlung/Prophylaxe: Einige Antimalariamittel, Clindamycin mit Chinin
Mittelmeerfleckfieber (MSF)
Überträger/Verbreitung: Zecken (Rhipicephalus-Arten); rund um das Mittelmeer und das Schwarze Meer
Erreger: Rickettsia conori (intrazellulär lebendes Bakterium)
Verlauf: z.T. lokales dunkles Hautgeschwür, später Grippeähnliche Symptome mit Muskel- und kopfschmerzen und hohem Fieber; 6 Prozent der Fälle erkranken schwer, in zwei Prozent verläuft MSF tödlich.
Behandlung/Prophylaxe: Einige Antibiotika, nicht aber Penicillin
Tularämie (Hasenpest)
Überträger/Verbreitung: Direkter Kontakt mit dem Blut infizierter Tiere; Zecken (Dermacentor, selten Ixodes), auch Stechmücken; Kleinere Infektionsgebiete in Tschechien, der Slowakei, Skandinavien, Westrußland und Teilen Österreichs.
Erreger: Francisella tularensis (Bakterium)
Verlauf: Große Variationsbriete der Symptome, bei Infektion durch Insekten- oder Zeckenbiss oft lokales Hautgeschwür, später Lymphknoten- schwellung und leichte grippeähnliche Symtome
Behandlung/Prophylaxe: Antibiotika, teilweise Impfung möglich
In den Tropen
Gelbfieber
Überträger/Verbreitung: Gelbfiebermücke (Aedes aegypti); Afrika, Süd- und Mittelamerika, nur selten durch Reisende eingeschleppt
Erreger: RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren
Verlauf: Zuerst grippeähnliche Symptome, bei 15 Prozent der Fälle dann hohes Fieber, Leber- schwellung, innere und äußere Blutungen. 50 Prozent der schweren Verläufe enden tödlich.
Behandlung/Prophylaxe: Impfung
Dengue-Fieber
Überträger/Verbreitung: Gelbfiebermücke (Aedes aegypti); Tropische und subtropische Gebiete, selten treten auch in gemäßigten Breiten Einzelfälle durch eingeschleppte infizierte Überträger auf.
Erreger: RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren
Verlauf: Starkes Fieber mit Schüttelfrost und Schmerzen, bei Kindern und Jugendlichen in seltenen Fällen als Dengue Schocksymdrom mit Blutungen und Schockzuständen.
Behandlung/Prophylaxe: Keine, nur Linderung der Symptome
Schlafkrankheit (afrikanische Trypanosomiasis)
Überträger/Verbreitung: Tsetsefliege; nur im tropischen Afrika
Erreger: Trypanosoma brucei (Einzellige Flagellaten)
Verlauf: Im ersten Stadium lokale Hautveränderungen, dann Fieber, Befall innerer Organe und im dritten Stadium neurologische Schäden. Ohne Behandlung ist die Krankheit meist tödlich.
Behandlung/Prophylaxe: Behandlung mit starken Giften und vielen Neben- wirkungen, eine chemische Prophylaxe ist möglich aber umstritten
Leishmaniose
Überträger/Verbreitung: Sand- und Schmetterlings- mücken (Phlebotomine); Weltweit in 88 Ländern verbreitet, darunter sowohl tropische als auch subtropische Gebiete. Vereinzelt auch in Südeuropa
Erreger: Leishmanien (Einzellige Flagellaten)
Verlauf: Zwei Formen: Kutane Leishmaniose: Anfangs Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber. In der Folge Vergrößerung von Leber und Milz sowie zu Blutbildveränderungen. Ohne Behandlung endet die Leishmaniose immer tödlich.
Behandlung/Prophylaxe: Antimonpräparate, dennoch Sterblichkeits- rate von 3-20 Prozent
Stand: 06.05.2002