Erklärungsversuche gibt es mindestens ebenso viele, wie es Indizien gibt. Edmond Halley, der Entdecker des gleichnamigen Kometen, vermutete beispielsweise, dass der Stern von Bethlehem ein Komet gewesen sei.
Komet oder Supernova?
Aufzeichnungen von chinesischen Astronomen schienen das zu bestätigen, doch sie haben einen entscheidenden Schönheitsfehler: Der von ihnen erwähnte Komet wurde bereits im Jahr 12 vor unserer Zeit beobachtet – einige Jahre vor dem wahrscheinlichsten Geburtstermin.
Ein anderer Kandidat für die Rolle des „Weihnachtssterns“ ist eine Supernova – die gleißend helle Explosion eines Sterns. Als der Astronom Johannes Kepler im Jahr 1604 eine Supernova beobachtete, sah er, dass sie alle Sterne am Himmel überstrahlte. Deshalb glaubte er, ein solches Ereignis könnte auch in der Zeit von Christi Geburt den Anstoß für den Stern von Bethlehem gegeben haben. Allerdings hat man bisher keine Hinweise darauf gefunden, dass zu der fraglichen Zeit eine solche Sternenexplosion tatsächlich stattgefunden hat.
Oder eine dreifache Konjunktion?
Die Mehrheit der Astronomen favorisiert jedoch eine andere Erklärung: eine Dreier-Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn, die im Jahr 7 vor Christus stattfand. Bei einer solchen Konjunktion kommen sich die beiden Planeten nicht nur einmal, sondern dreimal kurz hintereinander so nahe, dass sie für einen Beobachter zu einem hellen Lichtpunkt zu verschmelzen scheinen.