Noch allerdings ist man von einer konkreten Anwendung dieser und anderer Erkenntnisse weit entfernt. Schoelkopf vergleicht den jetzigen Stand der Forschung mit der Anfangszeit der konventionellen Computer in den 1950er Jahren, als die ersten Transistoren – noch als Einzelstücke – entwickelt wurden. Heute bestehen modernen Mikroprozessoren aus Milliarden von massenproduzierten Transistoren, aber es brauchte Jahrzehnte der Entwicklung um dorthin zu gelangen.
Auch Quantenphysiker Rempe ist eher skeptisch: „Bei den universellen Quantencomputern bin ich nicht so optimistisch, dass es in naher Zukunft, in den nächsten paar Jahren, ein sinnvolles System geben wird, das tatsächlich mit den klassischen Computern konkurrieren kann. Wo ich sehr viel optimistischer bin, sind die Quantensimulatoren. Da werden wir in den nächsten Jahren schon die ersten Systeme haben. Eine Anwendung wären beispielsweise bisher ungeklärte Fragen im Magnetismus oder Molekülrechnungen der Chemiker.“
Einen Quantencomputer für den häuslichen Schreibtisch hält er dagegen für eine Utopie. Seiner Ansicht nach wird das Quantenrechnen immer speziellen Anwendungen vorbehalten bleiben. Ähnlich wie auch ein Flugzeug nicht für den Weg zum Briefkasten sondern für die weiten Entfernungen eingesetzt wird, könnten auch die Quanten demnach zukünftig nicht in den Alltagsanwendungen des einzelnen Nutzers, sondern eher in komplexeren Aufgaben ihre Nische finden
Stand: 16.11.2007