Bisher ist Hubble trotz 30 Jahren Dienstzeit noch recht fit. Das aber wird nicht so bleiben. Denn seit dem Ende des Space Shuttle Programms im Jahr 2011 sind auch Hubbles Tage gezählt. Ohne Wartung und bemannte Service-Missionen ist das Weltraumteleskop zum Tode verurteilt – wenn auch sehr allmählich.
Das Ende ist vorprogrammiert
Den harschen Bedingungen des Weltraums ausgesetzt, sind vor allem die Elektronik und die Gyroskope anfällig für Schäden. Mikrometeoriten bombardieren Solarsegel und Außenhülle und das ständige Wechselbad zwischen Sonnenhitze und Nachtkälte zerrt am Material. Doch selbst wenn alle Bauteile und Instrumente ohne Schäden durchhalten – der Schwerkraft entkommt das Teleskop nicht.
In seinem Orbit in 560 Kilometern Höhe fliegt das Teleskop zwar weit über der Atmosphäre, letzte Gasreste aber gibt es auch dort. Sie bremsen im Laufe der Zeit das immerhin mit rund 27.000 Kilometern pro Stunde um die Erde rasende Observatorium ab. Dadurch verändert sich seine Umlaufbahn, Hubble sinkt immer tiefer – etwa 1,5 Kilometer pro Jahr. Etwa im Jahr 2037, so schätzt die NASA, wird es dann soweit sein: Das Weltraumteleskop ist so tief abgesackt, dass es in die Atmosphäre eintritt.

Kontrollierter Absturz oder Park-Orbit?
Das Problem dabei: Mit einem Gewicht von gut zwölf Tonnen ist Hubble zu massiv, um komplett in der Atmosphäre zu verglühen. Um zu verhindern, dass Trümmerteile auf bewohnte Gebiete stürzen, muss die NASA daher eingreifen. Sie könnte eine umbenannte Sonde hinaufschicken, die das Teleskop gezielt so in die Atmosphäre lenkt, dass etwaige Trümmer über dem Pazifik niedergehen. Dafür wurde bei der letzten Service-Mission 2009 eigens eine Docking-Einrichtung angebracht.