Trotz vieler Vorteile in der Strom- und Wärmeerzeugung konnte sich die Solarenergie bislang nicht flächendeckend durchsetzen. Insbesondere die hohen Installationskosten schrecken viele Privatinvestoren ab. Dabei werden durch das „Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien“ (EEG) seit April 2000 zahlreiche staatliche Vergünstigungen gewährt. Über 30 Bundes- und Länderinitiativen fördern die Investition in die Solarbranche – auch für private Haushalte. Zusätzlich können zinsgünstige Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau bezogen werden. Und je nach Anlagentyp amortisiert sich der Kauf im Laufe der Jahre sogar von selbst.
Solarthermie
Derzeit kosten Sonnenkollektoranlagen pro Quadratmeter zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Mit dieser Fläche kann der Warmwasserbedarf einer Person gedeckt werden. Dabei hängt der Preis im wesentlichen von der Montageart – als Dachaufbau, Fassadenintegration oder Solardachziegel – und der verwendeten Kollektorart ab. Vakuumröhren sind etwa um 30 Prozent teurer als Flachkollektoren, allerdings auch genauso viel leistungsfähiger. Die Preise liegen für einen 4-Personen-Haushalt zwischen 4.000 und 8.000 Euro. Wenn zusätzlich die Heizung unterstützt werden soll, so kostet die gesamte Anlage etwa 8.500 bis 10.000 Euro.
Diese Anfangsinvestition rechnet sich im Laufe der durchschnittlichen Laufzeit von über zwanzig Jahren. Denn es fallen so gut wie keine Betriebskosten an und es muss weniger bis gar keine Energie zur Warmwassererzeugung bezogen werden. Zudem lassen sich durchschnittlich zehn bis zwanzig Prozent der entstehenden Kosten durch Bundes- und Landesfördermittel decken .
Photovoltaik
Die Installationskosten einer kompletten Solaranlage betragen zwischen 6.000 und 10.000 Euro je Kilowattpeak Leistung. Für einen Vierpersonen-Haushalt werden, abhängig vom persönlichen Verbrauch, etwa 3,5 Kilowattpeak veranschlagt, was je nach Qualität der Solarzellen und den technischen Voraussetzungen des Hausdaches zunächst eine Investition von mindestens 20.000 Euro erforderlich macht.
Doch durch die so genannte Einspeisungsvergütung kann eine solche Anlage bis zu 1.800 Euro im Jahr erwirtschaften. Denn seit 2003 wird durch das „Photovoltaik-Vorschaltgesetz“ die private Stromerzeugung staatlich weiterhin gefördert: Anlagen, die im Jahr 2004 in Betrieb genommen werden, erhalten einen Mindestabnahmepreis von 45,7 Cent pro eingespeister Kilowattstunde – auch für Privathaushalte und garantiert für die nächsten zwanzig Jahre. Durch diese Vergütung, die etwa dreimal so hoch ist, wie eine Kilowattstunde Strom normalerweise kostet, kann man im Laufe der Jahre über 25.000 Euro durch die vollständige Einspeisung der „Sonnenenergie“ einnehmen. Auch wenn der eigene Strombedarf davon wieder abgezogen werden muss, so wird doch der Kauf einer Photovoltaik-Anlage ganz schnell zu einem lohnenden Rechenexempel.
Stand: 12.03.2004