Nach dem Tod der Kleopatra lässt Octavian die tote Königin Ägyptens in allen Ehren und nach ägyptischer Sitte bestatten – gemeinsam mit ihren Geliebten Antonius. Der römische Geschichtsschreiber Suetonius schreibt: „Er gab beiden die Ehre einer Bestattung im selben Grab und gab den Befehl, dass ihr schon begonnenes Mausoleum vollendet werden sollte.“

Im Meer versunken?
Doch wo stand dieses Mausoleum? Über diese Frage rätseln Archäologen und Historiker seit Jahrhunderten – und darin fügt sich Kleopatra nahtlos in die Reihe ihrer Vorfahren ein. Denn bisher ist kein einziges Grab eines Angehörigen der Ptolemäer-Dynastie gefunden worden – ebenso wenig wie die Überreste von Alexander dem Großen, der der Überlieferung nach von Ptolemaios I., nach Alexandria gebracht worden sein sollen.
Einige Forscher vermuten, dass die Grabstätte Kleopatras und Antonius auf dem einstigen Palastgelände von Alexandria lag. Doch dieses versank wie ein Großteil der Stadt schon vor mehr als 1.500 Jahren in den Fluten. In den 1990er Jahre suchte der Unterwasser-Archäologe Franck Goddio nach den Spuren des versunkenen Palasts und wurde in Teilen fündig: Er und sein Team stießen sieben Meter unter der Wasseroberfläche auf Säulen und Steinblöcke von Bauten sowie auf Statuen, Amphoren und weitere Relikte aus ptolemäischer Zeit. Aber das Mausoleum der Kleopatra fanden sie nicht.
Ein Osiris-Tempel am Meer
Inzwischen gibt es jedoch eine neue Spur: Die Archäologin Kathleen Martinez ist davon überzeugt, dass Kleopatra und Antonius nicht in Alexandria selbst, sondern im rund 45 Kilometer westlich liegenden Abusir bestattet liegen. Dieser damals als Taposiris Magna – großes Grab des Osisis – bekannte Ort war in der Zeit der Ptolemäer eine belebte Hafenstadt und Standort eines Heiligtums für Isis und Osiris.