Embryonale Stammzellen sind nicht die einzige Möglichkeit, aus undifferenzierten Zellen neue Gewebe und Zellen zu gewinnen. Auch im Nabelschnurblut von Neugeborenen und sogar im erwachsenen Menschen finden sich Vertreter dieser „Alleskönner“. Hier ein kurzer Überblick über das „Who is who“ der Stammzellen und die Vor- und Nachteile der Forschung.
Adulte Stammzellen
Quelle: Knochenmark von Spendern; Direktblutentnahme aus dem Körper
Vorteile: Sofort verfügbar; große Zellenanzahl; ethisch unbedenklich
Nachteile: Risiko für den Spender bei der Entnahme; bei Fremspenden treten oft schwere Abstoßungsreaktionen auf; geringere Vermehrungskapazität; hohes Risiko einer Infektionskrankheit
Stammzellen aus Nabelschnurblut
Quelle: Plazenta und Nabelschnurblut nach der Geburt des gesunden Babys
Vorteile: Sofort verfügbar; keine Spenderrisiken, große Vermehrungskapazität; es treten nur geringe Abstoßungsreaktionen bei Fremdspenden auf; geringes Risiko einer Infektionskrankheit
Nachteile: Anzahl der Zellen limitiert durch das geringe Volumen des gesammelten Blutes (~ 80 ml)
Embryonale Stammzellen
Quelle: Feten und Embryonen, die bei Abtreibungen oder künstlicher Befruchtung „übrigbleiben“ oder Embryonen, die zu diesem Zweck geklont wurden
Vorteile: Große Vermehrungskapazität; können in unbegrenzter Zahl noch alle Zelltypen bilden
Nachteile: Nutzung auf Kosten lebensfähiger Embryonen ist ethisch bedenklich; keine Förderung durch staatliche Gelder
Öffentliche Akzeptanz (noch) nicht vorhanden; nur aus Abtreibungskliniken oder Kliniken für künstliche Befruchtung zu beziehen; Gefahr der Tumorbildung
Stand: 21.08.2001