Wälder haben vielfältigen Nutzen. Sie liefern Rohstoffe wie Holz, Früchte, Säfte oder Rinden und bieten Pilzen, Kräutern und Wildtieren einen Lebensraum. Außerdem haben sie wichtige Funktionen im Bodenschutz: Zum einen verhindern sie die Abtragung der Bodenkrume durch Wasser und Wind. Ohne Bäume ist der Boden vielerorts den Wettereinflüssen ungeschützt ausgesetzt.
Zum anderen sind Bäume wichtig für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Die Durchwurzelung des Bodens ermöglicht ein Eindringen des in Tropen und Subtropen häufig als Sturzregen fallenden Niederschlages in die Erde – bis zu 50 Liter Regenwasser pro Quadratmeter Erdoberfläche können dabei innerhalb weniger Minuten fallen. Gerade Bäume halten das Wasser danach oberflächennah fest und ermöglichen damit anderen Pflanzen das Überleben.
Wo durch Kahlschlag oder Brandrodung großflächig Bäume vernichtet werden, verschwindet deshalb wenig später auch der übrige Bewuchs. Kommt es zu Regenfällen, dringt das Wasser kaum noch in den Boden ein, sondern fließt unter Mitnahme der Erdkrume von der Natur ungenutzt ab. Überall in den Tropen hat sich die Überlegung, Wälder abzuroden, das Land in Ackerfläche umzuwandeln und es doch langfristig erhalten zu können, als Fehleinschätzung erwiesen.
Anders als in den gemäßigten europäischen Klimazonen beinhalten die Böden tropischer Regenwälder und Savannen oft nur sehr wenig Nährstoffe. Daher sind die meisten Regenwaldgebiete für den Ackerbau völlig ungeeignet. Werden diese Böden dennoch genutzt, sinken die Erträge meist schon im zweiten Jahr drastisch. Da das Land ohne Bewuchs den Niederschlägen schutzlos ausgeliefert ist, kommt es – wie oben beschrieben – zur Erosion.