Tierzeichnungen auf Höhlenwänden im französischen Lascaux, mit Keilschrift beschriebene Tontafeln der Sumerer, Papyrusrollen im alten Ägypten: Alle diese Beispiele zeigen, dass Menschen schon seit Jahrtausenden wichtige Informationen – oder solche, die sie dafür hielten – auf den unterschiedlichsten Materialien festgehalten haben.
Sie dokumentierten so ihren ganz persönlichen Kampf ums Überleben, kriegerische Auseinandersetzungen, religiöse Handlungen aber auch Liebesgeschichten. Auch in China war dies selbstverständlich nicht anders. Dort benutzte man im Altertum unter anderem einfache Bambus- und Holztafeln zum Beschreiben. Aber auch Schildkrötenpanzer, Tierknochen oder Seide wurden zum Festhalten von Notizen benutzt. Die ältesten bisher gefundenen Belege dieser Art sind 3.000 oder mehr Jahre alt.
Ein Eunuch als Papiererfinder?
{1r}
Doch irgendwann erwiesen sich dann die althergebrachten Utensilien und Methoden als zu unpraktisch, zu schwer zu transportieren, zu teuer oder ganz einfach zu unflexibel. Was konnte man tun? Hier war guter Rat teuer. Der Legende nach war es schließlich der Eunuch und Minister Cai Lun, der im Jahr 105 nach Christus die Lösung für das Problem fand: Papier.