Gemeinsam mit Kollegen aus Tübingen und Dresden diskutieren die Potsdamer die Ergebnisse ihrer Forschung, um Interventionsstudien zu konzipieren und durchzuführen und so neue
Ansätze für Prävention und Behandlung auf den Weg zu bringen. „Finden wir eine Genvariante in unserem Mausmodell, wird überprüft, ob diese Genvariante auch in den menschlichen
Erbgut-Proben mit Diabetes korreliert.“
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Auf diese Weise sind die Wissenschaftler unter anderem auf zwei Genvarianten namens IFI16 und MNDA gestoßen. Sowohl bei Annette Schürmanns dicken Mäusen als auch bei übergewichtigen Menschen sind diese im Fettgewebe deutlich aktiver und aktivieren so ihrerseits das Steroidhormon Cortison. „Das zeigt, dass dieser Signalweg, der die Einlagerung von Fett im Eingeweidefettgewebe des Bauchraums reguliert, auch beim Menschen für die Entstehung von Übergewichtigkeit relevant ist.“
Wie hoch ist mein Risiko?
Zurück vorm Computer klicke ich mich durch die letzten Fragen des Tests vom Potsdamer DIfE. Wie erwähnt, zählt Übergewicht – zumindest bislang – nicht zu meinen Problemen. Dennoch bin ich beunruhigt: Laufen auch in meinem Körper bereits Stoffwechselprozesse aus dem Ruder, die mich
irgendwann zuckerkrank machen könnten?
Dann spuckt der Online-Test des DIfE eine Zahl aus: 0,92 Prozent – mein Risiko, in den nächsten fünf Jahren an Diabetes zu erkranken. Von 1.000 Menschen, die meine Ernährungs- und Lebensweise teilen, wird es demnach statistisch gesehen in dieser Zeitspanne etwa neun erwischen. Erleichtert atme ich ob des nun doch recht geringen Risikos auf. Und das Test-Programm hält meinen Wert sogar noch für verbesserungsfähig: Weniger rotes Fleisch sollte ich essen, regt es an. Und das mit dem Sport vielleicht doch noch einmal überdenken.
Sascha Karberg / Leibniz Journal
Stand: 14.06.2013