Wanzen zählen zu den artenreichsten Insekten überhaupt: Ob Baumwanzen, Feuer-, Streifen- oder Springwanzen – ihrem Namen machen sie meist alle Ehre. Trotz der ähnlichen Anatomie entwickelten sich aber ganz unterschiedliche Anpassungen.
Bereits ein Blick in heimische Gärten verrät, dass sich viele Landwanzen auch in Deutschland wohlfühlen.
Kaum zu übersehen: die Feuerwanzen
Besonders große Ansammlungen von Larven und erwachsenen Tieren findet man bei der Feuerwanze – in Deutschland eine der häufigsten Arten. Namengebend für sie ist ihre auffällig leuchtende rotschwarze Färbung. Sie besitzen außerdem lange Fühler und kurze Flügel. Zum Überwintern verstecken sich die Wanzen in Bodenstreu oder in Mauerritzen und trauen sich bei sonnigem Wetter bereits im Februar oder März nach draußen. Feuerwanzen haben eine Vorliebe für Malven, aber auch für Linden. An Lindenstämmen sieht man sie oft in großen Scharen zu Hunderten sitzen. Schäden richten sie aber auch in dieser Menge keine an.
Die Feuerwanzen ernähren sich hauptsächlich pflanzlich, aber auch von den Säften toter und lebender Tiere wie Milben oder Blattläusen. Selbst die eigenen Artgenossen werden bei Gelegenheit von ihnen ausgesaugt. Für den Menschen sind sie jedoch trotz ihrer auffallenden Warntracht ungefährlich: Feuerwanzen sind keine Humanparasiten und übertragen keine Krankheiten. Man sollte sie jedoch aufgrund ihres zur Verteidigung abgesonderten schlecht riechenden Sekrets nicht berühren.
Vorsicht ist auch bei der Lederwanze (Coreus marginatus) geboten: Sie hinterlässt ihren Verdauungssaft bevorzugt in Brombeersträuchern. Kostet man irrtümlich eine von Lederwanzen angefressene Brombeere, schmeckt sie leicht bitter. Die Lederwanzen sind reine Pflanzenfresser. Im Frühjahr saugen Larven und Erwachsene vor allem an Sauerampferblättern, im Sommer gehen sie gerne an die reifen Brombeeren. Wie bei vielen Wanzenarten kommen erwachsene Tiere und Larven der braunen Lederwanze oft in großer Zahl versammelt vor.