Einen klaren Unterschied scheint es zwischen Computerviren und ihren biologischen Gegenparts zu geben: Die Bio-Viren sind in der Regel nicht geschaffen, sondern haben sich im Laufe der Evolution entwickelt. Allerdings: Längst erlaubt es die moderne Medizin und Gentechnik, natürliche Viren so zu verändern, neu zu kombinieren oder sogar von Grund auf zu konstruieren, dass sie zu maßgeschneiderten Werkzeugen werden – genau wie viele Computerviren auch.

Und auch in der Biotechnologie können gefährliche Viren erzeugt werden, um anderen zu schaden – Biowaffen sind dafür das beste Beispiel. Das legt die Frage nahe, ob es auch in der Motivation von Hackern und Bioterroristen Ähnlichkeiten gibt. Aus welcher Motivation heraus entwickeln Hacker diese Art von Schadprogrammen? Was wollen sie damit erreichen? Auch hier gibt es verschiedene Varianten:
Anerkennung, Wissen und Geld
Klassisch vor allem für Viren, die Privatrechner befallen, ist die soziale Motivation: Der Täter möchte bekannt werden oder zu einer bestimmten Hacker-Gruppierung dazu gehören und versucht daher, durch mehr oder weniger spektakuläre Entwicklungen Aufmerksamkeit erregen. Taucht sein „Coup“ in den Medien auf, stärkt dies seinen Ruf unter Hacker-Kollegen.
Bei Computerangriffen auf Unternehmen geht es oft um Geld und Wirtschaftsmacht: Der Hacker wird beispielsweise von einem Unternehmen oder einer Regierung beauftragt, Betriebsgeheimnisse oder Baupläne eines Konkurrenten mittels Virus zu stehlen oder zu sabotieren. Bei Angriffen auf Banken können Zahlen oder Transaktionen manipuliert werden.