Auch wenn bereits etliche Einrichtungen in der Forschungsstation zusammenarbeiten – das Netz soll noch größer werden. Gemeinsam mit alpinen Höhenforschungsstationen in Italien, Frankreich, Slowenien, der Schweiz, Österreich und Deutschland gründete das Schneefernerhaus im Jahr 2012 ein grenzüberschreitendes „Virtuelles Alpenobservatorium“ (VAO). Das Rückgrat für die Klima- und Atmosphärenforschung im VAO entsteht zurzeit noch.
Ein paar Arbeitsplätze, ein paar Bildschirme – der eigentliche Schatz wird unsichtbar bleiben und dennoch allen beteiligten Forschern helfen: Die DLR-Wissenschaftler bauen in den nächsten drei Jahren zusammen mit Partnern des Leibniz-Rechenzentrums Garching ein Datenanalysezentrum (AlpDAZ) auf und schließen es an deren Supercomputer und an das vom DFD betriebene Weltdatenzentrum für Fernerkundung der Atmosphäre (WDC-RSAT) mit seinen Satellitendaten an. „So wird der Datenaustausch noch effizienter werden“, sagt Bittner.
Einzigartige Aussicht
Auch wenn das zukünftige Datenanalysezentrum noch spärlich und karg eingerichtet ist, die Aussicht bei der Arbeit ist einzigartig. „Es ist schon toll, wenn man auf der Station übernachtet und das Abendlicht über den Alpen scheint.“ Michael Bittner hat schon 40, 50 Nächte auf der Zugspitze verbracht, wenn mehrtägige Messkampagnen oder Arbeiten im Labor anstanden.
Manchmal sind die Zimmer an der Zugspitze alle belegt, weil ganze Teams anreisen. Manchmal sind nur wenige Forscher vor Ort, weil die Daten auch ohne Überwachung bis ins heimische Labor nach München, Oberpfaffenhofen, Augsburg oder Karlsruhe gesendet werden. Ganz leer steht das ehemalige Hotel mit der schönen Aussicht allerdings nie: Die Mitarbeiter der Betriebsgesellschaft, des Umweltbundesamtes und des Deutschen Wetterdienstes sind täglich vor Ort. Egal ob der Winter für Schneemassen und Kälterekorde sorgt oder die Sonne für Tauwetter und frühlingshafte Temperaturen.
Manuela Braun / DLR Magazin
Stand: 05.12.2014