Jahrtausende nach dem Ende der Eiszeit quillt in Südkalifornien noch immer zäher Asphaltschlamm aua dem Untergrund. Die in dieser Gegend ansässigen Chumash- und Tongva-Indianer nutzen die klebrige Bitumen-Masse, um ihre Boote aus Mammutbaumholz abzudichten. Dies ermöglicht es ihnen, die gesamte Küste per Boot zu erschließen.

Wie die Asphaltgruben ihren Namen erhielten
Im Jahr 1769 dringt eine Expedition spanischer Eroberer bis in die Gegend des heutigen Los Angeles vor und stößt auf die Asphaltgruben: „Als sie sie Senke durchquerten, berichteten die Scouts, sie hätten Geysire aus Pech aus dem Grund aufsteigen sehen“, berichtet der spanische Expeditions-Geistliche Juan Crespi. „Sie begegneten vielen dieser Quellen und ganzen Sümpfen davon.“ Nach dem spanischen Wort für „Teer“ taufen die Spanier die Gegend „Los Volcanos de Brea“ – die Teer-Vulkane. Später werden die Asphalttümpel Teil der Rancho La Brea, einem Gut, auf dem Rinder, Pferde und andere Nutztiere gezüchtet werden.
Was sich in dem Asphalt der teilweise erstarrten, teilweise blubbernden Tümpel verbirgt, bleibt jedoch zunächst unentdeckt. Zwar werden immer wieder dunkel verfärbte Tierknochen im Asphalt gefunden, man hält sie jedoch für die Gebeine neuzeitlicher Nutztiere. Erst im Jahr 1901 erkennt der Ölgeologe W. Orcutt, dass diese Knochen weit älteren Ursprungs sein müssen.
Die ersten Ausgrabungen
1913 bis 1915 lanciert daraufhin das örtliche Naturkundemuseum eine erste Ausgrabungskampagne. Die Forscher graben an 96 Stellen Gruben in den Asphalt und suchen nach urzeitlichen Relikten. Was sie dabei enthüllen, ist eine echte Sensation: In den bis zu 15 Meter tiefen Asphaltgruben liegen tausende von gut erhaltenen fossilen Skeletten und Schädeln – eine wahre Schatzkammer der eiszeitlichen Lebenswelt.