Ob jemand einen Nobelpreis verliehen bekommt oder nicht, hängt nicht nur von seinen Leistungen und Errungenschaften ab – auch die Umstände müssen stimmen. Das Testament von Alfred Nobel und die Regularien der Nobel-Stiftung geben bestimmte Regeln und Abläufe vor – und in manchen Fällen wurden sie verdienten Kandidaten zum Verhängnis.

Der Ablauf
Das Prozedere sieht vor, dass der Kandidat von anderen vorgeschlagen werden muss. Dafür verschickt das Nobelpreis-Komitee schon gut ein Jahr im voraus vertrauliche Vorschlagsformulare an ausgewählte Wissenschaftler und Institutionen. Im Februar wählt das Komitee dann aus diesen Vorschlägen die Nominierten. Wer dazu gehört, bleibt jedoch 50 Jahre lang geheim – nur die Preisträger werden bekannt gegeben.
Anschließend werden Experten herangezogen, die das Werk der Nominierten bewerten und die Komitee-Mitglieder bei ihrer Auswahl beraten sollen. Im Verlauf der folgenden Monate finden mehrere Auswahlrunden statt, bis dann schließlich Anfang Oktober die endgültige Abstimmung durch das jeweils sechsköpfige Komitee stattfindet. Die sechs Mitglieder dieses Gremiums – für jeden der drei naturwissenschaftlichen Preise gibt es ein eigenes – sind auf drei Jahre von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften gewählt und gehören der jeweiligen Fachrichtung – Chemie, Physik oder Medizin/Physiologie – an.
Gerade in den Anfängen der Nobelpreise – die ersten Auszeichnungen wurden 1901 vergeben – befolgten die Auswahlkomitees die Bestimmungen im Testament von Alfred Nobel weit wörtlicher als heute. Das kostete gleich mehrere berühmte Wissenschaftler die Auszeichnung.