Im Unterjura war Mitteleuropa weitflächig von einem warmen Meer überflutet, aus dem nur einige größere und viele kleinere Inseln aufragten. Wegen mangelnder Durchmischung der Wasserschichten waren die Bodenbereiche oft arm an Sauerstoff, wodurch die Verwesung von Tieren und Pflanzen derart verlangsamt war, dass sich Faulschlamm und daraus dann schließlich ölhaltiger Tonstein (sogenannte „Ölschiefer“) bilden konnte.
Ölschiefer sind für die Paläontologen wegen der hervorragenden Fossilerhaltung (beispielsweise Posidonienschiefer von Holzmaden), aber auch für die Erdöl-Industrie als Erdöl-Mutter-gestein von großer Bedeutung. Im Mitteljura tauchten größere Landgebiete auf, vor allem im Bereich der heutigen Nordsee und von Dänemark sowie dort, wo sich heute die deutschen Mittelgebirge befinden.
In den flacher werdenden Meeren lagerten Flüsse an ihren Deltas mächtige Sandsteinschichten ab. Diese sind in einigen Gegenden sehr eisenreich und werden dort bis heute in großen Tagebauen gefördert (beispielsweise „Minette“ in Lothringen). Im Oberjura kam es zu einer weiteren Verflachung vieler Meeresbereiche, die kurz vor Ende des Jura schließlich ganz trocken fielen.
Weitere Landgebiete tauchten auf, so beispielsweise eine große Landmasse quer durch Mitteleuropa zwischen London und Prag- Auch die Gegend um das heutige Berlin, die vorher vom Meer bedeckt war, wurde nun landfest.
Stand: 14.06.2002