Die vorchristlichen Jäger und Sammler auf der Erde hatten es gut: Sie mussten sich über ihren Salzhaushalt im Körper noch keine Gedanken machen. Ihren Kochsalzbedarf deckten die verschiedenen tierischen Produkte, von denen sie sich in der Hauptsache ernährten, einfach und vollständig.
Erst als der Mensch seßhaft wurde und mehr und mehr zum Getreide- und Gemüseanbau überging, wurde das Thema Salzmangel akut. Pflanzliche Lebensmittel sind in der Regel äußerst natriumarm und der Bedarf an Kochsalz stieg deshalb vor einigen tausend Jahren rapide an. Schon vor mehr als 3.000 Jahren war der Rohstoff Salz daher ein begehrtes Handelsobjekt. Salz galt als Gottesgabe und war – weil selten – auch als Geschenk für Könige und Herrscher heiß begehrt.
Woher stammte das Salz?
Die Küstenbewohner hatten es damals relativ leicht, an das weiße Gold zu gelangen. Das Meer lieferte den begehrten Rohstoff in Hülle und Fülle. Durch das Anlegen von Salzteichen oder Salzgärten, die es bereits lange vor der Römerzeit gab, ließ sich der Ertrag noch weiter steigern. Im Inland waren lediglich Salzseen wie das Tote Meer, Salzwüsten oder salzhaltige Quellen Lieferanten für den begehrten Rohstoff. Die Menschen benutzten das Salz in erster Linie um ihre faden Speisen aufzupeppen oder Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Käse oder Gemüse haltbar zu machen.
Schon bald entwickelten sich deshalb überall auf der Welt feste Handelsrouten, auf denen das Objekt der Begierde per Schiff oder auf dem Rücken von Pferden oder Eseln ins Landesinnere gebracht wurde. Entlang der Salzstraßen schossen prosperierende Städte aus dem Boden, die fast ausschließlich vom Salzhandel lebten. Könige, Fürsten und Herrscher sicherten sich ebenfalls ihr Stück am „Salzkuchen“, indem sie Wege- oder Anlegezölle einführten oder schlicht und einfach pauschal eine Salzsteuer erhoben.