„Ich bin in England geboren, arbeite in Afrika und lebe in Flugzeugen“, sagt Jane Goodall von sich selbst. Als die junge Engländerin im Jahr 1957 erstmals nach Afrika aufbricht, ahnt sie aber noch nicht, wie bewegt ihr Leben werden würde.
Frühes tierisches Interesse
Valerie Jane Goodall wurde am 3. April 1934 in London als ältere von zwei Schwestern geboren. Ihr Vater war Ingenieur und Rennfahrer, die Mutter Schriftstellerin. Bereits in ihre Kindheit, die Goodall an der Südküste Englands in Bournemouth verbrachte, interessierte sie sich für die Tierwelt: Sie liebte Bücher wie “Tarzan”, beobachtete Hühner beim Eierlegen und besaß einen Plüschaffen als Kuscheltier.
Im Jahr 1952 schloss Goodall die Schule ab und machte eine Ausbildung zur Sekretärin, denn für ein Biologiestudium fehlten ihr und ihren Eltern das Geld. Nach der Lehre fing die Engländerin als Assistentin bei einem Londoner Unternehmen für Dokumentarfilme an – eine damals für Frauen als „vernünftig“ geltende Arbeit.
Reiseziel Kenia
Doch trotz ihres sicheren Berufs ließ Goodall eines nicht los: Ihr Traum, einmal nach Afrika zu reisen und dort die exotischen Tiere zu sehen. Deshalb fing die junge Frau an, nebenbei als Kellnerin zu arbeiten, um Geld zu sparen. Und bald war es so weit: Auf Einladung einer Schulfreundin verwirklichte Goodall sich ihren Traum schließlich und brach 1957, im Alter von 23 Jahren, per Schiff nach Kenia auf.