Astronomie/Kosmologie

Von ICE bis Deep Impact

Kleine Chronik der Kometenmissionen

1978: International Cometary Explorer (ICE)

Die am 12. August 1978 gestartete NASA-Raumsonde ICE war die erste, der ein „Rendezvous“ mit einem Kometen gelang. Ursprünglich als ISEE-3 (International Sun-Earth Explorer) der Erkundung des Sonnenwinds gewidmet, wurde sie nach Ende ihrer Ursprungsmission reaktiviert und flog am 11. September 1985 durch den Schweif des Kometen Giacobini-Zinner.

1986: Vega-1 und Vega-2

Die beiden im Dezember 1984 gestarteten russischen Raumsonden Vega-1 und 2 fotografierten und beobachteten den Kometen Halley bei seinem Vorbeiflug im Jahr 1986. Vega-1 näherte sich ihm dabei bis auf 39.000 Kilometer, Vega-2 am 9. März 1986 sogar bis auf 8.030 Kilometer.

1986: Sakigake und Suisei

Als erste Deepspace-Missionen Japans starteten die Zwillingssonden Sakigake und Suisei im Jahr 1985, um ein Jahr später ebenfalls den Kometen Halley anzupeilen. Sie sollten vor allem seine Interaktion mit dem Sonnenwind beobachten und näherten sich ihm bis auf 151.000 bzw. sieben Millionen Kilometer an.

1986: Giotto

Der ESA-Raumsonde Giotto gelangen 1986 die bis heute genauesten Bilder eines Kometenenukleus. Aus einer Entfernung von weniger als 600 Kilometern aufgenommen, zeigen sie ein schwarzes, kartoffelförmiges Objekt mit deutlichen Gasjets. 1992 passierte Giotto mit Grigg-Skjellerup einen weitere Kometen in der Rekordentfernung von nur 200 Kilometern. Seit Ende 1992 ist die Sonde inaktiviert und kreist bis auf weiteres „stumm“ um die Sonne.

1999: Deep Space 1

Deep Space 1 ist die erste Sonde des „New Millennium“-Programms der NASA. Im Oktober 1998 gestartet, diente sie in primär der Erforschung neuer Technologien. Im Juli 1999 trug sie jedoch mit ihrer Annäherung an den Asteroiden 9969 Braille und 2001 an den Kometen Borrelly zur Kometenforschung bei.

2004: Stardust

Die im Februar 1999 gestartete NASA-Mission Stardust flog knapp fünf Jahre durch das All, um schließlich im Januar 2004 den Kometen Wild-2 zu treffen. Nur 150 Kilometer vom Kometenukleus entfernt vorbeifliegend sammelte die Sonde Staub- und Gasproben aus der Kometenatmosphäre um sie zur Erde zu bringen. Im Januar 2006 wird die Probenkapsel zurück erwartet.

2002: Contour (Comet Nucleus Tour)

Die Sonde Contour startete im Juli 2002 mit der Aufgabe, das Wissen über die Komentenkerne zu vermehren. Bis zum 15. August blieb die Sonde im Erdorbit und sollte dann Kurs auf den Kometen Encke nehmen. Dabei verlor die Bodenstation den Kontakt und seither gilt Contour als verschollen.

2004: Deep Impact

Im Dezember 2004 plant die NASA eine Mission zum Kometen Tempel-1. Dabei soll eine Raumsonde den Kometen umkreisen und Daten und Bilder sammeln, die zweite dient als „Impaktor“ und soll im Juli 2005 planmäßig auf dem Kometen einschlagen, um dabei weitere Daten über die Zusammensetzung des Nukleus zu gewinnen.

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Stand: 25.02.2004

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Rosetta
Auf der Jagd nach dem Kometen

Verfolgungsjagd im Sonnensystem
Die Rosetta-Mission

Zehneinhalb Jahre Planeten-Billard
Der Ablauf der Mission

Ersatzspieler gesucht
Ein neues Ziel für Rosetta

Pechschwarz und reichlich rätselhaft
Das Ziel der Mission: 67P/Churyumov- Gerasimenko

Festgezurrt mit Haken und Harpunen
Die schwierige Landung auf einem Kometen

Mit Greifarm und Bohrer auf Tuchfühlung
Die Landeeinheit Philae

Interview: Der lange Flug zu einem Kometen
Prof. Berndt Feuerbacher vom DLR zur Rosettamission

Kometenlandung als Pioniertat
Interview – 2. Teil

Von ICE bis Deep Impact
Kleine Chronik der Kometenmissionen

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