Eine systematische Überwachung des Merapi begann schon in den 30iger Jahren unseres Jahrhunderts. Die damalige holländische Kolonialregierung erbaute fünf Beobachtungsstationen an den Flanken des Vulkans. Sie waren mit einem Seismographen, meteorologischen Sensoren und, in neuerer Zeit, Sensoren zur Bestimmung des Gehaltes an Schwefeldioxyd der vulkanischen Gaswolke ausgerüstet.
Das wesentliche Element des Überwachungssystems waren jedoch Observatoren, die den Aktivitätszustand des Vulkans rund um die Uhr visuell beobachteten und jede Veränderung weiterleiteten – eine Praxis, die bis zum heutigen Tage beibehalten wurde.
Großangelegte Beobachtung
Seit Beginn der 80iger Jahre wird das instrumentelle Beobachtungsnetz im Rahmen internationaler Kooperationen zwischen dem vulkanologischen Dienst Indonesiens (VSI) und Forschergruppen aus Deutschland, Frankreich, den USA und Japan ausgebaut. Das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) baut seit Mitte 1994 ein interdisziplinär ausgerichtetes Geländeobservatorium am Vulkan Merapi auf, seit 1997 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Insgesamt 18 Universitäten und geowissenschaftliche Einrichtungen in Indonesien und Deutschland beteiligen sich am Projekt MERAPI (Mechanism Evaluation, Risk Assessment, Prediction Improvement). Ziel ist es, das Verständnis vulkanologischer Prozesse und Mechanismen zu vertiefen, Methoden zur Gefährdungsabschätzung zu verbessern und Strategien für eine mittel- bis kurzfristige Vorhersage vulkanischer Ereignisse zu entwickeln.