Sie tragen Namen wie Sonja, Tobias, Skater, Manager, Türkis oder gar Sokrates. Allein Mais- und Weizensorten sind in Deutschland so zahlreich, dass sich Saatguthersteller die seltsamsten Namen einfallen lassen, um ihre Produkte anzupreisen. Aber wozu gibt es eine solche Vielfalt und wie wird sie erreicht? Was unterscheidet Gentechnik von herkömmlicher Züchtung und warum ist sie so umstritten?
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Die Weizensorte mit dem Namen Sokrates gehört – laut Herstellerangaben – zur besten Qualitätsgruppe A. Sieist allerdings dennoch stark anfällig für den Mehltau, zudem sollte sie im November ausgesät werden, so die Empfehlung. Auch Informationen über die ideale Dünger-Zugabe, die Kornzahl pro Ähre oder die Wuchshöhe gibt das Saatgutunternehmen gerne preis. Denn nichts wird in der modernen Landwirtschaft dem Zufall überlassen. Doch warum diese Vielfalt, warum dieser Aufwand?
Jeder Boden ist anders und jede Region bietet den Pflanzen in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedliche Witterungsverhältnisse, Sonnenstunden, Temperaturen. Daher wählt ein Bauer die von ihm gepflanzten Sorten genau nach den spezifischen Anforderungen auf seinem Stück Land aus. Genau wie Bananen – bisher – nicht bei uns gedeihen, so wächst auch nicht jeder Weizen oder Mais auf beliebigem Boden.