Nachdem der Traum vom legendären reichen Südland ausgeträumt ist, konzentrieren sich die Briten jetzt auf das, was sie entdeckt haben: Sie beginnen mit der wirtschaftlichen Nutzung der neuen Gebiete in und um Australien. Gerade das Land „down under“ ist zwar in weiten Teilen sehr unwirtlich, es hat aber für die Engländer eine wichtige strategische Bedeutung, nachdem sie einige Jahre vorher im nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg ihre dortigen Kolonien verloren.
Außerdem gilt es in der Heimat ein großes Problem zu lösen: Die Kriminalitätsrate im eigenen Land ist viel hoch und demzufolge quellen die Gefängnisse über. Wohin mit so vielen Unerwünschten? Schnell kommen die Politiker deshalb auf die Idee, weit weg in Australien, vielleicht in der Nähe der Botany Bay in New South Wales, eine riesige neue Strafkolonie zu errichten.
Schon 1788, keine zwei Jahre nach dem Beschluss der britischen Regierung, treffen die ersten unfreiwilligen Siedler mit ihren „Wärtern“ an der Ostküste ein. Ihr Kommandant Arthur Philipp wählt am 26. Januar schließlich Port Jackson für die erste europäische Siedlung in Australien aus. Hier sind die Bedingungen für eine Besiedlung schon wegen des großen natürlichen Hafens viel günstiger als in der Botany Bay. Nach dem britischen Innenminister, der die Kolonialisierung Australiens maßgeblich mit voran getrieben hatte, tauft man den Ort auf den Namen Sydney.
Schnell wächst die neue Siedlung durch zahllose Sträflingstransporte auf eine beachtlich Größe heran. Im Jahre 1800 gibt es bereits mehr als 5.000 Einwohner im „Großraum“ Sydney. Noch immer jedoch sind längst nicht alle Geheimnisse des neuen Kontinents gelöst. Viele Jahre vergehen bis die ersten Entdecker in das Herz Australiens vordringen oder den Kontinent durchqueren können…
Stand: 26.09.2000