Es existieren bereits Förderprogramme um den Niedergang von Downtown aufzuhalten. Sie bestehen allerdings lediglich darin, marode Straßenzüge vollständig dem Erdboden gleich zu machen, um riesige Wolkenkratzer mit einer Nutzungsmischung von Büros, Shopping-Malls und Wohnungen, zu errichten. In diesen Glas- und Stahlpalästen, die vollkommen auf den Individualverkehr ausgerichtet sind, ist für die Unterprivilegierten kein Platz vorgesehn. Mit „denen“ will die besser gestellte Bevölkerung nichts zu tun haben. Eine Abschottung gegen alles Schlechte, was die Stadt hervorbringt, soll die Lösung dieses Problems sein, da man sich dann damit nicht mehr auseinandersetzen muss. So passiert es, dass vor allem in Downtown immer mehr öffentlicher Raum verschwindet und nur noch in Form von Hochglanz-Shopping-Malls mit 24 Stunden Musikberieselung, Parfümbestäubung und Sicherheitsservice als „pseudo-öffentlicher“ Raum existiert.
Es kam sogar teilweise soweit, dass alte Fußgängerwege zwischen einzelnen Vierteln einfach verschwanden. Die Fußgänger wurden auf Wege oberhalb der Straßen geleitet, zu denen nur diejenigen Zugang hatten, die zuvor ein Sicherheitssystem passiert hatten. Die sanierten Downtown-Bereiche sind von Video-Überwachung auf Parkplätzen, Wegen, Tiefgaragen und Plätzen geprägt.
„Draussen“ hingegen, außerhalb dieses radikal privatisierten öffentlichen Raums, regieren Rechtlosigkeit, Gangland und polizeilicher Amtsmißbrauch die Straßen.
Die Abgrenzung von Andersartigen und der weitverbreitete Sicherheitswahn verdeutlicht sich ebenso in in den Vororten L.A.’s. Dort lebt die Mittel- und Oberschicht zurückgezogen, unter Ihresgleichen in abgeschotteten „Gated Communities“. Zutritt haben nur diejenigen, die die Schranke des Sicherheitsdienstes passieren können.
Stand: 19.05.2001