Die Glasproduktion ist kein Monopol des Menschen. Auf der Erde gibt es auch natürliche Gläser. Sie heißen Obsidian, Moldavit oder Fulgurit und entstehen unter höchsten Temperaturen bei Vulkanausbrüchen, Meteoriten- und Blitzeinschlägen.
Auch die natürlichen Gläser haben das typische amorphe Gefüge, weil sie schockartig abgekühlt wurden und die Minerale des Gesteins in der kurzen Zeit nicht kristallisieren konnten. Die chemischen Zutaten der Gesteine können dabei ganz unterschiedlich sein.
Vulkane
Obsidian besteht aus den gleichen Mineralen wie Granit – aus Feldspat, Quarz und Glimmer. Dennoch sehen beide Gesteine völlig unterschiedlich aus: Während im Granit auch mit bloßem Auge einzelne Kristalle zu erkennen sind, ist der typische Obsidian meist durchgängig tiefschwarz. Obsidian ist vulkanischen Ursprungs. Er entsteht aus gasreichem, zähem Magma, das an die Oberfläche geschleudert wird, wo es dann schnell erkaltet.
Kommt das Magma an die Oberfläche, wo geringerer Druck herrscht, als im Untergrund, oder wird die Lava mehr als 1.000 Grad Celsius heiß, dehnt sich das in der Schmelze enthaltene Gas aus und bläht das flüssige Gestein auf. Wenn die Schmelze dann erkaltet, bevor das Gas austreten kann, entsteht der von Gasblasen durchsetzte, schaumige Bimsstein, auch ein natürliches Gesteinsglas.