Dass nicht nur Stadtbäume durch Trockenheit und sinkende Grundwasserspiegel Schaden nehmen, zeigt der Blick in die deutschen Wälder in denen viele gelichtete Kronen von den Problemen unserer heimischen Baumarten zeugen. Für die Wachstumsbeeinträchtigungen zeichnet jedoch noch ein weiterer Faktor: Ist es trocken und warm, breiten sich Schädlinge wie der gefürchtete Borkenkäfer besonders rasch und in hoher Zahl aus.

Fichten und Buchen im Trockenstress
Um Aufschluss über die Trockentoleranz der Bäume zu bekommen, haben Wissenschaftler der TU München Buchen und Fichten daraufhin untersucht, wie sehr sie unter Trockenheit leiden. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluss: Buchen sind gegen Wassermangel resistenter als Fichten. Der Grund: Fichten stellen bei Trockenstress ihre Aktivitäten ein. Sie sind in der Lage, ihre Blattöffnungen, die Stomata, zu verschließen und sich in einen Ruhezustand zu versetzen. Dadurch wird das Wachstum der Nadelbäume jedoch stark eingeschränkt.
Auf Dauer können daher die Fichten einer fortschreitenden Austrocknung nicht standhalten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die für Fichtenforste geeigneten Regionen Deutschlands in Zukunft deutlich schrumpfen werden.
Laub- und Mischwälder als Alternative
Laubbäume wie Buchen und Eichen dagegen scheinen länger währende Trockenperioden etwas weniger auszumachen. Sie besitzen tiefer in den Boden hinabreichende Wurzeln und können sich so auch bei ausgetrockneten oberen Bodenschichten noch mit Wasser versorgen. Allerdings haben die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 bereits gezeigt, dass auch die Toleranz der Buchen endlich ist: Viele dieser Bäume starben ab, andere wachsen unter Hitze und Trockenheit langsamer.