Mit Ehrungen und Auszeichnungen überhäuft, weltberühmt und aufgrund von Büchern wie „Kon-Tiki – Ein Floß treibt über den Pazifik“ oder „Aku-Aku – Das Geheimnis der Osterinsel“ und zahlreichen erfolgreichen Dokumentarfilmen finanziell unabhängig: Was kann ein Forscher und Abenteurer mehr erreichen? Trotzdem bleibt er auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten seiner Lebensaufgabe treu.
So sucht und findet er 1983 auf den Malediven Ruinen einer längst vergessenen alten Hochkultur. Nur wenige Jahre später von 1986 bis 1988 begibt er sich zum wiederholten Mal auf die Osterinsel, um dort seine Studien fortzusetzen. Zwischen 1988 und 1994 leitet er dann Ausgrabungen im Norden Perus und legt in Tucume das mit 26 Exemplaren umfangreichste Pyramiden-Feld Südamerikas frei. Zahlreiche religiöse Stätten und andere Ausgrabungsfunde belegen, dass dort schon lange vor Macchu Picchu und anderen Inka-Hochburgen hochentwickelte Kulturen existierten.
Mitte der 90er Jahre begibt er sich schließlich auf die Kanaren und fördert bei Ausgrabungen unweit von Guimar auf Teneriffa sechs jeweils sechs Meter hohe Stufen-Pyramiden ans Tageslicht. Er sieht in den Bauten einen Missing Link der Archäologie, eine lang gesuchte Verbindung zwischen den Kulturen Mesopotamiens und Südamerikas andere Archäologen halt die Monumente schlicht und einfach für Steinhaufen, die in früheren Zeiten mehr oder minder zufällig von Bauern oder anderen Bewohnern der Inseln aufgestapelt worden sind.
Eine seiner letzten Missionen 2001 treibt Thor Heyerdahl schließlich im Alter von 86 Jahren nach Russland, wo er nahe den Gestaden des Schwarzen Meeres Hinweise auf den Kriegsgott Odin zu finden hofft, der seiner Meinung nach dort kurz nach Christi Geburt als König regiert haben soll.
Am 18. April 2002 ist dann das Abenteuer seines Lebens – wie er es in einer Biografie selbst nennt – endgültig zu Ende. Thor Heyerdahl stirbt im Alter von 87 Jahren an den Folgen eines Hirntumors auf dem Familiensitz an der italienischen Riviera.
Die Kon-Tiki und die Ra II jedoch gibt es noch heute. Sie stehen zusammen mit einem Modell der Tigris und Statuen von der Osterinsel im Kon-Tiki-Museum in Oslo, Norwegen.
Stand: 01.01.2003