In der Serie „Star Trek“ erscheint es ganz einfach: Wann immer größere Entfernungen zu überwinden sind, nutzt die Crew des Raumschiffs Enterprise den Warp-Antrieb. Mit ihm kann es in Überlichtgeschwindigkeit selbst fernste Galaxien erreichen. Reisen schneller als das Licht? Nach den Regeln der klassischen Physik ist das absolut unmöglich – oder doch nicht?
Surfen auf der Raumzeit-Welle
Nach Einsteins Relativitätstheorie kann nichts schneller sein als die Lichtgeschwindigkeit, so jedenfalls haben wir es in der Schule gelernt. Doch es gibt ein Schlupfloch aus Einsteins eherner Regel: Für die Raumzeit selbst, die Grundmatrix unseres Universums, gilt diese Obergrenze nicht. Sie kann sich durchaus schneller ausdehnen als es die klassische Physik erlaubt – und hat es nach gängiger Theorie während der kosmischen Inflation auch getan.
Nach ganz ähnlichem Prinzip soll der – fiktive – Warp-Antrieb des Raumschiffs Enterprise funktionieren: Er erzeugt eine lokale Verwerfung in der Raumzeit, bei der die kosmische Grundmatrix vor dem Schiff gestaucht, hinter ihm aber gedehnt wird. Ähnlich wie sich Punkte auf einem Luftballon beim Aufblasen voneinander entfernen, ist dadurch ein zuvor direkt hinter dem Schiff liegender Stern plötzlich Lichtjahre weit entfernt. Umgekehrt bringt die Kompression der Raumzeit ein zuvor weit vor dem Schiff liegendes Sternensystem jetzt in Reichweite.
Der Clou dabei: Das Raumschiff bleibt relativ zu seiner lokalen Raumzeitmatrix unbewegt, es surft wie in einer stillen Blase auf der Welle der Raumzeit mit. Dadurch verletzt es weder Einsteins Gesetze noch müssen die Reisenden an Bord tödliche G-Kräfte bei der Beschleunigung oder relativistische Effekte wie eine starke Zeitdehnung befürchten.