Die Metallvorliebe der Hyperakkumulatoren birgt vielversprechendes Potenzial – doch woher kommt diese ungewöhnliche Eigenschaft überhaupt? Der Mensch hat in der Vergangenheit erheblich zur Belastung der Umwelt mit Schwermetallen beigetragen. Könnte er der Grund dafür sein, dass manche Pflanzen tolerant gegen die Gifte geworden sind und sich sogar regelrecht mit ihnen vollsaugen?
Wahrscheinlich nicht, sagt Antony van der Enst von der University of Queensland in Brisbane: „Die Hyperakkumulation hat sich viele Male bei unterschiedlichen Familien entwickelt – vermutlich im Laufe von Millionen von Jahren.“ Das deutet daraufhin, dass diese Anpassung als Reaktion auf natürliche Bedingungen entstanden ist.

Gifte schalten Konkurrenz aus
Tatsächlich können Schwermetalle auch ohne Zutun des Menschen in Böden und Grundwasser gelangen. Sie sind zwar normalerweise fest in der Erdkruste gebunden, zum Beispiel in Form von Erzen. Doch Erzadern können an die Oberfläche treten und auch durch Verwitterung und Erosion werden mancherorts immer wieder Schwermetalle frei.
An solchen Standorten gedeihen zu können, kann Pflanzen einen evolutionären Vorteil bringen. Denn sie erobern sich damit eine ökologische Nische, in der kaum andere Konkurrenz überlebt. Dabei schalten sie mögliche Wettbewerber über ihre mit Gift vollgesogenen Blätter gezielt aus, wie Biologen vermuten.