In einem Punkt sind sich die Hautexperten ziemlich einig: Gegen die sonnenbedingte Hautalterung, aber auch gegen den Hautkrebs, gibt es nur ein Mittel: Vorbeugen. Aber wieviel Vorsicht ist genug? Müssen wir alle die Sonne komplett meiden, wie es ein australischer Dermatologe empfiehlt, dessen Devise lautet „Nicht ausziehen und aus der Sonne gehen“? Nach Ansicht der meisten Hautexperten wäre das zwar sicher nicht verkehrt, aber Sonne in Maßen hilft auch.
Schützen hilft…
Nicht umsonst appellieren sie regelmäßig bei Beginn der Ferienzeit an die sonnenhungrigen Urlauber, sich durch Sonnencremes mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor zu schützen. Die besonders strahlungsintensive Mittagszeit sollte besser im Schatten verbracht oder die Haut wenigstens durch Kleidung geschützt werden. Kinder am Strand den ganzen Tag bei praller Sonne ohne T-Shirt spielen zu lassen, gilt schon lange als eine der dermatologischen Todsünden.
…Vorbräunen nicht
Viele Menschen versuchen, durch ein vorsorgliches „Vorbräunen“ im Solarium oder zuhause auf dem Balkon vor einer Reise in den Süden ihre Haut schonend auf die Strapazen vorzubereiten. Doch die vermeintliche „Abhärtung“ hilft nur wenig: Die gebräunte Haut ist durch ihren höheren Melaningehalt zwar besser vor Sonnenbrand geschützt, aber gegen Hautkrebs schützt die Bräune nicht. Schwedische Wissenschaftler haben 2002 in einer Studie gezeigt, dass krebsfördernde Verbindungen wie Dipyrimidin in vorgebräunter Haut in gleichem Maße zu finden sind wie in blasser, nicht vorgebräunter Haut.
Enzyme gehen unter die Haut
In Zukunft könnte sich das allerdings ändern. Denn Forscher der Universität Düsseldorf haben im Sommer 2003 ein Enzym entdeckt, das unter dem Einfluss von langwelligem Licht UV-Schäden an der DNA wieder rückgängig machen kann. Die aus einer Alge gewonnene Photolyase schaffte es schon nach 30-minütiger Einwirkungszeit, 45 Prozent der Schäden in menschlichen Hautzellen zu reparieren. Ließe sich dieses Enzym über eine Sonnenschutzcreme in die Haut einschleusen, wäre damit einer der größten Risikofaktoren für Hautkrebs, aber auch einer der großen „Altmacher“ der Haut ausgebremst.
Ein anderes Enzym, 2003 von Forschern der Wiener Universität für Bodenkultur entdeckt, hemmt nachweislich die aggressive Wirkung der freien Radikale. Die Superoxyd-Dismustase (SOD) ist klein genug, um als Gel in Lipidkügelchen verpackt unter die Hornhaut transportiert zu werden. Die ersten Tests dieser „Anti-Radikal-Salbe“ sind bereits erfolgreich gelaufen.
Stand: 09.07.2004