Naturereignisse/Naturkatastrophen

Was ist ein Supervulkan?

Das Eigentliche liegt verborgen

Üppige Nadelwälder, Seen, forellenreiche Bäche und weite Täler: Der Yellowstone-Nationalpark wirkt auf den ersten Blick ziemlich wild, aber idyllisch. Allenfalls die unzähligen Geysire, heißen Quellen und brodelnden Schlammlöcher deuten darauf hin, dass diese Landschaft eine Besonderheit hat. Denn so friedlich der Park wirkt, er birgt ein dunkles Geheimnis: Das Naturreservat liegt auf einem Supervulkan – und diese gehören zu den besonders zerstörerischen Naturphänomenen.

Der Yellowstone-Supervulkan: Magmakammer unter alter Caldera © USGS

Caldera statt Feuerberg

Normalerweise werden Vulkane durch eine Magmasäule geformt, die aus dem Erdinneren aufsteigt und an der Oberfläche in Form von Eruptionen austritt. Die austretende Lava kühlt ab und erhärtet an den Seiten der Austrittsstelle. Auf diese Weise bildet sich allmählich der typische Feuerberg – meist eine kegelförmige Erhebung mit einem Krater am Gipfel. Der Vulkan wächst mit zunehmender Zahl der Eruptionen, da sich immer neues Material an den Berghängen ablagern kann.

Bei Supervulkanen ist dies jedoch anders: Sie bilden keine Feuerberge. Stattdessen explodieren sie und reißen dabei ein gewaltiges Loch in die Erdkruste – eine Caldera, deren Durchmesser bis zu hundert Kilometer betragen kann. Diese Eruptionen fördern in der Regel mindestens 450, nicht selten sogar mehrere 1.000 Kubikkilometer Gesteinsmaterial und Asche an die Oberfläche und in die Atmosphäre. Asche und Gesteinsfragmente können bei den explosionsartigen Ausbrüchen bis über 30 Kilometer hoch in die Atmosphäre steigen und verheerende Auswirkungen für Klima und Leben auf der Erde haben.

Der Vulkan-Explosivitätsindex (VEI) - ab VEI-7 ist es ein Supervulkan © USGS

Eruptionen selten, aber heftig

Allerdings ist der Ausbruch eines Supervulkans selten: Er tritt im Schnitt nur alle 100.000 Jahre auf, in historischer Zeit war keiner der bekannten Supervulkane der Erde aktiv. Daher können sich Forscher nur anhand der überlieferten Asche- und Gesteinsschichten ein vages Bild von diesen Ereignissen machen. Bekannte Supervulkane sind neben der Yellowstone-Caldera in den USA der Toba-See in Indonesien und der Taupo-See in Neuseeland. Aber auch die im Vergleich eher kleinen Phlegräischen Felder bei Neapel zählen zu den rund 20 bisher bekannten Supervulkanen der Erde.

Eine wissenschaftlich exakte Definition für Supervulkane gibt es nicht. Normalerweise werden aber Ausbrüche ab dem Vulkanexplosivitätsindex-Wert 7 (VEI-7), teilweise auch erst ab VEI-8, als Supervulkane gewertet. Entscheidend für diesen Indexwert ist dabei vor allem die Menge an ausgestoßenem Material und die Höhe der Eruptionssäule.

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Nadja Podbregar
Stand: 20.11.2014

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Supervulkane
Verborgene Gefahr im Untergrund

Was ist ein Supervulkan?
Das Eigentliche liegt verborgen

Überdruck im Magmakessel
Was löst den Ausbruch eines Supervulkans aus?

Höllenregen aus Lava und Asche
Was passiert beim Ausbruch eines Supervulkans?

Vulkanischer Winter und Massensterben
Die globalen Folgen nach der Eruption eines Supervulkans

Ein Supervulkan als Dinokiller?
Dekkan-Trapp und die Folgen

Es kann sehr schnell gehen
Wie kündigt sich der Ausbruch eines Supervulkans an?

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