Welche Rolle aber kommt nun dem guten alten Pluto zu? Wenn es nach der scherzhaft geäußerten Meinung eines astronomischen Berichterstatters geht, dann keine andere als die eines Mickey-Mouse-Planeten, der nach kosmischen Maßstäben bemessen auch nicht viel größer ist als sein Comic-Namensvetter. Die Gemüter sind zur Zeit recht erhitzt ob der Pluto-Frage.
Ist er nun doch nichts als ein überernährter Kleinplanet, der größte der so genannten Plutinos, die allesamt in einer drei-zu-zwei-Bahnresonanz zu Neptun stehen? Oder ist er doch eben das, als was er immer galt: der kleinste Große Planet?
Der Chef des New Yorker Hayden Planetariums, Neil de Grasse Tyson, hat Pluto in einem ketzerischen Akt aus dem Planetenreich gefeuert – in einer Ausstellung ordnete er ihn erbarmungslos unter die eisigen Kuipers ein. Andere Astronomen verweisen darauf, dass Pluto eine eigene, wenn auch sehr dünne Atmosphäre besitzt und ebenso einen Trabanten – typische Merkmale für einen Großen Planeten. Andererseits gibt es auch Asteroiden, die einen natürlichen Satelliten ihr eigen nennen, beispielsweise die von Galileo erkundete Ida mit ihrem knuffigen Dactyl!
Übrigens besitzt auch das TNO 1998WW_31 vermutlich einen Mond. Und warum läuft Pluto auf einer Bahn, die um über 17 Grad gegen die Ekliptik geneigt und auch noch stark elliptisch ist? Warum ist er sogar kleiner als etliche Planetenmonde? Vielleicht sollte man bei alledem nicht vergessen, dass auch Merkur, der innerste Planet, eine relativ stark geneigte und elliptische Bahn besitzt und dass auch er kleiner ist als die Monde Ganymed und Titan. Und trotzdem macht ihm keiner seinen Rang als echter Planet streitig…
Stand: 26.09.2001