Er kann leise sein oder laut. Hoch oder Tief. Nur einen Ton umfassen oder eine ganze Geräuschkulisse. Als Lärm bezeichnen wir jedes Geräusch das uns stört – egal ob es sich dabei um einen startenden Düsenjet handelt oder nur um den leise tropfenden Wasserhahn. Lärm kann also viele Gesichter haben oder wie Kurt Tucholsky schon 1925 schrieb: „Es gibt vielerlei Lärme. Aber es gibt nur eine Stille“. Doch wie können wir Lärm dann überhaupt von einem wohlklingenden Geräusch oder Stille unterschieden?
Eine Welt aus Schallwellen
Unsere ganze Welt besteht aus Tönen und Geräuschen, die sich als Schallwellen im Raum verteilen. Selbst das leiseste Blätterrascheln oder ein herunterfallender Schlüssel erzeugen ein komplexes Schwingungsmuster. Diese wellenförmigen Luftdruckschwankungen werden von unserem Ohr aufgenommen. Über Trommelfell und die Gehörknöchelchen werden die Schallwellen ans Innenohr weitergeleitet.
Dort, in der Cochlea, bewegen sich die sogenannten Haarzellen durch die Druckschwankungen und geben je nach Auslenkung unterschiedlich starke elektrische Signale an den Hörnerv weiter. Diese Signale wertet unser Gehirn aus und erzeugt einen Klangeindruck – wir hören.
Laut und leise
Das Gehirn unterscheidet die Lautstärke und die Tonhöhe anhand der spezifischen Wellenform eines Tones. Hohe Schalldruckpegel führen zu einer größeren Auslenkung, der wellentypischen Berge. Je größer diese Amplitude ist, desto lauter nehmen wir einen Ton wahr. Ein Mensch mit gesundem Gehör kann dadurch selbst Pegelunterschiede von einem Dezibel unterscheiden.