
Aus genetischer Sicht kann eine Immunität gegen eine Infektionskrankheit durch eine oder mehrere Varianten im Genom verursacht werden. Sie müssen für den Organismus einen Vorteil bei der Bekämpfung des Krankheitserregers bedeuten. In einer Population werden Individuen, die diese Varianten tragen, positiv selektiert, wodurch die Frequenz dieses Allels in der folgenden Generation steigt.
Wechselspiel zwischen Erreger und Mensch
Ein Beispiel für ein solches Wechselspiel zwischen Erreger und Mensch ist die Beziehung zwischen Malaria und der Sichelzellanämie (Blutarmut). Die auf einer erblichen Mutation im Hämoglobin-Gen basierende Blutarmut, die die charakteristische Sichelform der roten Blutkörperchen verursacht, verhindert auch den Lebenszyklus des Malariaerregers in der Blutbahn.
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Auf diesem Wege verringert sich die Virulenz des Erregers Plasmodium falciparum. Das Erstaunliche: Individuen, die nur eine Kopie des mutierten Gens haben – also Mischerbige oder Heterozygoten -, scheinen gegen eine Infektion durch das höchst infektiöse Pathogen geschützt zu sein.