Von ihnen gehört haben die meisten von uns schon einmal, aber was sind eigentlich Weichmacher? Weichmacher oder Weichmachungsmittel ist ein Sammelbegriff für meist synthetische Chemikalien, die in der Industrie harten und spröden Materialien zugesetzt werden, um sie weicher zu machen. Dadurch werden die Materialien, meist polymere Kunststoffe, geschmeidiger, biegsamer, elastischer oder dehnbarer.

Diese Eigenschaften sind entweder für uns Konsumenten oder die Hersteller wünschenswert, etwa damit die Materialien einfacher zu bearbeiten oder die Plastikgegenstände angenehmer zu benutzen sind – oder überhaupt ihre gewünschte Funktion erfüllen können, beispielsweise als aufblasbare Schwimmreifen. Die Weichmacher sorgen dafür, dass die Gummihaut des Schwimmrings formbar und flexibel bleibt.
Von außen direkt erkennbar sind Weichmacher im Plastik nicht, denn sie sind geruchs-, geschmacks- und farblos. Tendenziell gilt aber: Je flexibler ein Kunststoff, desto höher sein Gehalt an Weichmachern. Quietscheenten haben beispielsweise einen Weichmacheranteil von 35 bis 40 Prozent, Gartenschläuche von 30 bis 40 Prozent. Und auch PVC-Folien für Wurst und Käse an Frischetheken bestehen zu rund einem Drittel aus Weichmachern.
Welche Chemikalien werden als Weichmacher eingesetzt?
Aber was sind Weichmacher chemisch betrachtet? Die Industrie setzt dafür sehr unterschiedliche Chemikalien ein, darunter Weichharze, ölartige Stoffe, Naturstoffe wie Kampfer, Rizinusöl oder Ester der Zitronensäure (Citrate) und Adipinsäure (Adipate). Mit Abstand am häufigsten kommen jedoch schwerflüchtige Phthalate zum Einsatz, weil sie günstig und einfach zu verarbeiten sind. Chemisch gesehen sind Phthalate Ester-Verbindungen der Phthalsäure (1,2-Benzoldicarbonsäure) mit verschiedenen Alkoholen, die sich in ihrer Größe unterscheiden.