Lebensräume

Was tun gegen zerstörte Böden?

Mit Bodenschutz das Erdreich entlasten

Verdichtung, Versalzung und Degradation – die Zerstörung der Böden durch den Menschen ist weltweit schon stark fortgeschritten. Dadurch sterben aber nicht nur die Bodenlebewesen, sondern wir zerstören auch unsere Lebensgrundlage und die aller anderen Lebewesen und sorgen unter anderem dafür, dass die Klimaerwärmung weiter fortschreitet.

Aus diesem Grund ist das Erdreich in Deutschland seit 1999 mit dem Bundesbodenschutzgesetz geschützt. Dieses besagt, dass es das Ziel ist, „nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wiederherzustellen.“ Dafür sollen unter anderem der Flächenverbrauch durch Bau-, Lager- oder Verkehrsfläche und Schadstoffbelastungen verringert werden. Zudem sollen in der Land- und Forstwirtschaft beispielsweise Böden schonender befahren und genutzt werden.

Aber wie lässt sich das umsetzen?

Pflug
Der Boden wird in der Landwirtschaft typischerweise mit schweren Geräten gepflügt. © Jonathan Billinger/ CC-by-sa 2.0

Trotz dieser Vorgaben sehen viele Experten noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Ziele und der Suche nach effektiven Lösungen – auch, weil es an Unterstützung durch den Staat fehlt. Grundsätzlich gilt, dass sich die land- und forstwirtschaftliche Arbeit verändern müsste, um den Boden zu schonen. Dazu gehört zum Beispiel, dass gerodete Waldflächen wieder aufgeforstet, Dünger und Pestizide nur noch bedarfsgerecht verwendet und die Böden weniger umgegraben werden.

So empfehlen Experten beispielsweise das sogenannte Streifen-Pflügen, bei dem nur Teile des Feldes umgepflügt werden. Dank dieser reduzierten Bodenbearbeitung wird die Bodenstruktur erhalten und mehr Humus gebildet, sodass auch in heißeren Regionen wieder mehr Wasser im Boden gespeichert werden kann. Außerdem könnte die Bodenverdichtung durch Maschinen mit breiten Reifen, geringeren Lasten und weniger Arbeitsgänge auf dem Feld verringert werden.

Permakultur als Beispiel

Auch Anbaumethoden der Permakultur könnten Ansätze für eine bodenschonende Landwirtschaft bieten: So können Landwirte zum Beispiel stickstoffbindende Pflanzenarten wie Lupinen, Klee oder Erbsen als Zwischenfrüchte einsetzen, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern und der Erosion und Austrocknung entgegenzuwirken.

Mulch oder Untersaaten erfüllen einen ähnlichen Zweck: Dabei werden zwischen den Anbau-Reihen Mulch, niedrig wachsende Kleearten oder Gräser als Bodenschutz ausgebracht. Zudem schützen der Anbau von Hecken und Obstbäumen oder einfach bewachsene Dämme und Terrassen in der Nähe der Felder zusätzlich vor Wind und Regen. Außerdem werden dadurch Insekten angelockt, die Schädlinge natürlich beseitigen, sodass Landwirte automatisch weniger Pestizide benötigen.

Zwischenbegrünung
Ein Feld mit Zwischenbegrünung. © Martin Mehofer/ CC-by-sa 3.0

Auch weite Fruchtfolgen könnten ein Beitrag zum Bodenschutz sein: Da jede Kulturpflanze ein spezifisches Spektrum an Bodenorganismen begünstigt, kann eine hohe Diversität der angebauten Pflanzen auch eine große Vielfalt an Bodenlebewesen anlocken und sich positiv auf die Artenvielfalt in der gesamten Umgebung auswirken.

Gegen Bodenversalzung bietet sich zudem eine computergesteuerte Tröpfchenbewässerung statt Beregnung an. Dabei wird kein Wasser verschwendet und der Boden kann das Wasser nach und nach aufnehmen und für die Pflanzen nutzbar machen.

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Leben im Erdreich
Was im Boden wimmelt

Wie Boden entsteht
Ein jahrzehntelanger Prozess

Der Boden lebt
Die tierischen Bewohner des Erdreichs

Helfer im Nährstoffkreislauf
Unterirdisches Netzwerk aus Mikroorganismen

Gefährdetes Erdreich
Wenn der Mensch eingreift

Was tun gegen zerstörte Böden?
Mit Bodenschutz das Erdreich entlasten

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