Wenn Sterne wie unsere Sonne oder Rote Zwerge wie unser Nachbar Proxima Centauri das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben, werden sie zum Weißen Zwerg – einem dichten, kleinen Sternenrest. Sie teilen damit das Schicksal der großen Mehrheit aller Sterne in unserer Galaxie und anderswo. Doch wie wird ein Stern zum Weißen Zwerg? Und was zeichnet ihn aus?

Vom Stern zum Weißen Zwerg
In gut sieben Milliarden Jahren wird unsere Sonne einen Großteil ihres Brennstoffs aus Wasserstoff und Helium verbraucht haben – ihre Kernfusion lässt nach. Nachdem sie sich schon zuvor zum Roten Riesen aufgebläht hat, kann nun der aus ihrem Inneren nach außen wirkende Strahlungsdruck ihrer eigenen Schwerkraft nicht mehr standhalten – der Todeskampf unseres Sterns beginnt.
In einer Art „Alterszittern“ schleudert die Sonne nun in wiederholten Eruptionen Teile ihrer Hülle ins All hinaus. Sie verliert dadurch rund die Hälfte ihrer Masse. Parallel dazu verdichtet sich auch der Kern unseres sterbenden Sterns: Weil der Gegendruck durch die Kernfusion fehlt, wird das Kernmaterial stark komprimiert. Ist dieser Prozess abgeschlossen, ist die Sonne zu einem Weißen Zwerg geworden – einem Sternenrest, der fast nur noch aus stark verdichtetem Kernmaterial besteht.
Klein, aber extrem schwer
Wie unsere Sonne als Weißer Zwerg aussehen könnte, lässt sich an einem nur rund 8,5 Lichtjahre entfernten Exemplar dieser Sternenreste beobachten: Sirius B, dem Begleiter des hellsten Sterns am Nachthimmel. Dieser uns am nächsten liegende Weiße Zwerg ist etwa so groß wie die Erde, hat aber fast die Masse der Sonne – rund 0,98 Sonnenmassen. Seine Materie ist demnach so komprimiert, dass nur ein Teelöffel davon fünf Tonnen wiegen würde.