Es gibt noch einen Bereich, in dem die Wasserstoff-Technologie allmählich an Boden gewinnt: bei der dezentralen Produktion von Wärme und Strom für Gebäude. Die Energie des Gases kann dabei über Brennstoffzellen in Strom und Wärme umgewandelt werden oder man mischt den Wasserstoff dem Stadtgas bei und nutzt ihn so direkt als Brennstoff.
Strom und Wärme aus der Brennstoffzelle
Als besonders zukunftsträchtig gelten Brennstoffzellenheizungen. Denn durch die Kopplung von Wärme- und Stromproduktion können sie hohe Wirkungsgrade erreichen – typischerweise liegen sie zwischen 85 und 95 Prozent. Damit sind solche Heizungen beispielsweise effizienter als klassische Erdgasheizungen mit Kraft-Wärmekopplung. „Solche auf Brennstoffzellen basierende Systeme haben eine höhere elektrische Effizienz und niedrigere Emissionen als jedes andere System zur kombinierten Wärme- und Stromproduktion“, erklärt der Wasserstoffexperte Ian Staffell vom Imperial College London.
Nachdem die Brennstoffzellenheizung lange ein teures Nischenprodukt war, ist sie inzwischen von nahezu jedem größeren Heizungsbauer erhältlich. Die Kosten sind heute dank höherer Stückzahlen auf rund 30.000 Euro samt Einbau und Zubehör gesunken. In Deutschland gibt es zudem seit 2016 staatliche Zuschüsse. Expertenangaben zufolge ist die Brennstoffzellenheizung vor allem für Ein- und Zweifamilienhäuser oder für Kleingewerbe geeignet, dank ihrer kleinen Stellfläche von nur einem Quadratmeter hat sie fast jedem Keller Platz.
Schon jetzt sind weltweit knapp 300.000 solcher Brennstoffzellenheizungen installiert – ein Großteil davon in Japan. Dort wird diese Technologie schon seit längerem staatlich gefördert, bis 2030 sollen dort sogar schon mehr als fünf Millionen Haushalte mit dieser Technik beheizt werden. Aber auch in Deutschland arbeiten schon mehr als tausend solcher Heizungen – Tendenz rapide steigend.