Erste Elektroflieger stellen ihre Leistung zwar schon unter Beweis – noch aber haben sie alle ein entscheidendes Problem: die Akkus. Bisher ist die Leistungsdichte gängiger Batterien rund 50 Mal geringer als von Kerosin. Das bedeutet, dass ein Elektroflugzeug allein für seine Stromspeicher deutlich mehr Gewicht mitschleppen muss als ein herkömmliches Flugzeug in seinen Tanks.
Brennstoffzelle als Stromlieferant
Doch es gibt eine Möglichkeit, dieses Dilemma zu umgehen: Indem man den Strom erst an Bord erzeugt – durch Brennstoffzellen. Als Treibstoff dient Wasserstoff, der als Gas oder tiefgekühlt in flüssiger Form mitgeführt wird. „Brennstoffzellen benötigen zwar einen separaten Wasserstofftank an Bord, dafür ermöglichen sie eine größere Reichweite bei gleichzeitig hoher Effizienz“, erklärt DLR-Wissenschaftler Josef Kallo.
In der Brennstoffzelle reagiert der Wasserstoff mit Sauerstoff. Aus der dabei freiwerdenden Energie erzeugt sie Strom. Als einziges Abfallprodukt entsteht Wasser. Wird der für die Brennstoffzelle benötigte Wasserstoff mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, wäre ein solcher Antrieb komplett emissionsfrei.
HY4: Viersitzer mit Brennstoffzell-Antrieb
Dass ein solcher Wasserstoffantrieb funktioniert, demonstrierte im September 2016 der erste Flug des viersitzigen Brennstoffzellen-Flugzeugs HY4. Der rund 7,50 Meter lange Flieger mit Doppelrumpf besitzt eine Spannweite von gut 21 Metern und kann einen Piloten und drei Passagiere befördern. Die Reichweite der HY4 liegt immerhin bereits bei 750 bis 1.500 Kilometern. Für den nötigen Schub sorgt ein 80 Kilowatt starker Elektromotor, der den Propeller des Flugzeugs antreibt.