Eines der bekanntesten Beispiele für nutzergenerierte Geodaten im Netz ist die „Open Street Map“ (OSM), eine freie Wikipedia-Weltkarte. Deren Basis sind die Beiträge der weltweiten OSM-Gemeinschaft: Jeder kann sich anmelden und auf unterschiedliche Weise Geodaten beisteuern. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem der Teilnehmer eigene GPS-Tracks hochlädt, freigegebene Luft- und Satellitenbilder abzeichnet oder geographische Objekte dank seiner lokalen Ortskenntnis bezeichnet.

Entgegen einer verbreiteten Annahme handelt es sich bei den freiwillig Mitwirkenden nicht ausnahmslos um Amateure, sondern oft um Menschen mit fachlichem Hintergrund oder langer Erfahrung – so auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg. Die Geodaten der Open Street Map werden für die unterschiedlichsten Anwendungen genutzt. Aufgrund der Datenvielfalt und des flexiblen Datenschemas sind auf vielen Gebieten auch spezielle Anwendungen möglich.
Einsatz beim Erdbeben von Haiti
Bereits bei mehreren Naturkatastrophen und humanitären Krisen konnten die Geodaten von Open Street Map ihren Nutzen beweisen. Ein Beispiel ist das schwere Erdbeben, das sich im Jahr 2010 in Haiti ereignete. Dort hat sich das große Potenzial der OSM-Internetgemeinschaft besonders deutlich gezeigt: In kürzester Frist ließen sich auf der Grundlage aktueller Satellitenbilder detaillierte Karten
erzeugen.