„Money makes the world go round“ – „Geld regiert die Welt“, singt Liza Minelli im Film-Musical Cabaret. Doch gilt dieser Zusammenhang auch für unser Glück? Die alte Frage, ob Geld glücklich macht, beantwortet die Wissenschaft heute mit einem klaren „Jein“. So fühlen sich Geringverdiener zwar tatsächlich meist weniger wohl als gut situierte Menschen. Sobald das Geld aber ausreicht, um gewisse Grundbedürfnisse zu erfüllen, ändert ein Mehr auf dem Konto kaum noch etwas an der persönlichen Glücksbilanz.
Bei welchem Jahreseinkommen diese Sättigung erreicht wird, dazu gibt es unterschiedliche Ergebnisse. Psychologen um Andrew Jebb von der Purdue University in West Lafayette haben kürzlich etwa errechnet, dass das ideale Jahreseinkommen in Sachen langfristiger Lebenszufriedenheit im weltweiten Durchschnitt bei rund 95.000 US-Dollar pro Person liegt. Dabei benötigen Menschen in den westlichen Ländern allerdings mehr Geld um maximal glücklich zu sein als in anderen Regionen und auch individuell gibt es große Unterschiede.
Gesellschaft, Gesundheit, Großzügigkeit
Neben dem lieben Geld sind für unser Glück vor allem eine gute Gesundheit und das soziale Umfeld von Bedeutung. Familienmitglieder und Freunde, die uns helfen, die Herausforderungen des Lebens zu meistern und uns in schwierigen Situationen unterstützen, spielen eine große Rolle für das subjektive Wohlbefinden. Einsame Menschen sind dagegen häufig unglückliche Menschen.
Darüber hinaus kristallisieren sich in Untersuchungen wie dem „World Happiness Report“ immer wieder Faktoren wie Freiheit, Selbstbestimmtheit und das Gefühl, in etwas gut zu sein als wesentliche Glücklichmacher heraus. Auch zum Glück anderer beizutragen, steigert unsere eigene Zufriedenheit. So zeigen Experimente: Wenn wir uns großzügig gegenüber unseren Mitmenschen verhalten, macht uns das glücklich.
Die Rolle des Vergleichs
Überraschenderweise ist der Effekt dabei sogar größer, als wenn wir uns selbst belohnen. „Im Alltag unterschätzen die meisten Menschen diese Verbindung zwischen Großzügigkeit und Glück – und übersehen damit die Vorteile des prosozialen Gebens“, sagt die Sozialpsychologin Soyoung Park von der Universität Lübeck.
Gleichzeitig ist das Glück für viele Menschen offenbar auch davon abhängig, wie es anderen geht: „Im Durchschnitt sind wir weniger glücklich, wenn andere mehr oder weniger haben als wir selbst“, erklärt Robb Rutledge vom University College London. Das bedeutet: Sind Partner, Nachbarn oder Freunde vermeintlich besser dran als wir, fühlen wir uns unglücklicher. Dasselbe gilt, wenn es den Menschen in unserem Umfeld schlechter geht als uns selbst. In anderen Worten: Gleichheit scheint glücklich zu machen.