1929 hörte der norwegische Biologe Johan Ruud bei seinem Besuch auf einer Walfangstation auf der subantarktischen Insel South Georgia zum ersten Mal davon, dass es dort Fische ohne Blut geben solle. Doch gelang es ihm nicht, an Fotos oder Belege zu kommen, die Licht in das Dunkel um diese mysteriösen Fische bringen konnten. Erst 1953 fing er bei einem neuerlichen Aufenthalt auf South Georgia die ersten lebenden Eisfische.
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Im Gegensatz zu den roten Kiemen der Fischarten, die er kannte, erschienen die Kiemen der Eisfische cremig weiß. Die weiße Farbe entsteht durch Lichtbrechung an der Kiemenoberfläche, die sich über dem durchsichtigen Blut in den Kiemenlamellen wölbt. Ruud erkannte, dass die durchscheinende Farbe des Blutes der Eisfische durch das Fehlen von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und dem Blutfarbstoff Hämoglobin hervorgerufen wird. Er veröffentlichte seine Beobachtungen 1954 in der Fachzeitschrift „Nature“.
Während Ruud noch glaubte, dass den Tieren Erythrozyten gänzlich fehlten, entdeckten Forscher in den späten 50er und 60er Jahren das Vorhandensein geringer Mengen roter Blutkörperchen. Sie enthalten unter anderem wichtige Enzyme, sind funktional als Sauerstoffträger aber bedeutungslos, da dafür dann doch zu dünn gesät.
Stand: 20.07.2007