Inzucht, Seuchen, Wassermangel, Wilderer – Gefahren gibt es genug, die das Tierparadies Ngorongoro bedrohen. Doch was kann man gegen das drohende Desaster tun? Die Teilnehmer am Nashornworkshop haben 2003 nicht nur einen Überblick über den Status-Quo der Bedrohung des Ngorongoro-Kraters gegeben, sie beschlossen auch einen Aktionsplan zur Rettung des sensiblen Ökosystems.
Darin fordern die Teilnehmer unter anderem keine neuen Touristenpfade im Krater mehr anzulegen und störende oder überflüssige Straßen wieder in Grasland umzuwandeln. So soll beispielsweise die Verbindung zwischen dem Lake Magadi und dem Lerai-Forest dauerhaft geschlossen werden.
Noch wichtiger ist den Naturschützern und Wissenschaftlern, die Zahl der Safari-Jeeps auf ein ökologisch vertretbares Maß zu reduzieren. Statt der bis heute üblichen 150 Fahrzeuge gleichzeitig sollen in Zukunft maximal noch 50 erlaubt sein.
Mehr Wildnis – weniger Mensch
AWF, ZGF und NCAA wollen zudem die Touristenströme zumindest teilweise umlenken und vor allem das Kraterumland attraktiver machen. Zu den geplanten Aktionen gehören unter anderem regelmäßige Exkursionen zum nahe gelegenen Empakaai-Krater oder Wander- und Pferdetouren in die nördlich des Ngorongoro-Kraters gelegenen Waldgebiete.
Auch der Wasserhaushalt des Ngorongoro-Kraters soll wieder in Ordnung gebracht werden. So suchen Hydrologen mittlerweile nach ökologisch sinnvollen alternativen Wasserquellen für die Touristenherbergen, die das Wasserangebot im Krater nicht einschränken.
Um die Ausbreitung von unerwünschten Unkräutern oder Zecken und anderen Parasiten einzudämmen, setzten die Workshop-Teilnehmer auf den Faktor Feuer. Mithilfe eines gezielten Abbrennens wie es früher unter den Massai üblich war, sollen dabei bis zu zehn Prozent des Kratergebiets gleichzeitig kontrolliert in Flammen aufgehen.
Mehr Wildnis – weniger Mensch sind nach Ansicht der Delegierten nötig, um den Lebensraum Ngorongoro-Krater auf Dauer zu erhalten…
Stand: 18.11.2005